Aktuelles

Einladung zur Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Crimmitschau e.V. mit Wahl des Vorstandes

Liebe Vereinsmitglieder,

der Vorstand des Heimatvereins Crimmitschau lädt Sie zur                                      Mitgliederversammlung 2024 mit Wahl des Vorstandes für Mittwoch, den 23. Oktober 2024, 18.30 Uhr, ins „Carpe Diem“ ein (Tugendpfad 3).

Tagesordnung:                                                                                                                                           

1. Begrüßung, Feststellen der Beschlussfähigkeit, Protokollführung                                                

2. Abstimmen der Tagesordnung                                                                                                         

3. Wahl der Versammlungs- und Wahlleitung                                                                                        

4. Bericht des Ersten Vorsitzenden           

5. Bericht des Schatzmeisters

6. Bericht der Revisionskommission                                                                                                    

7. Aussprache zu den Berichten                                                                                                           

8. Entlastung des Vorstandes   

9. Beschluss über Ehrungen gemäß Satzung §11, Absatz 2, Punkt 4                                              

10. Neuwahl des Vorstandes, der Beisitzer und der Revisionskommission                                   

11. Aufnahme neuer Mitglieder                                                                                                         

12. Schwerpunkte der künftigen Vereinsarbeit; Ideen, Vorschläge, Diskussion                          

13. Schließung der Sitzung

Mit Holger Norden und Harald Rabe scheiden zwei verdienstvolle Mitglieder aus dem Vorstand aus. Um deren langjährige Vorstandsarbeit zu würdigen und den neuen Vorstand zu legitimieren, bitten wir um rege Teilnahme.                                                                        

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand


Neue Sprechzeiten!

Seit 18. September 2024 ist der Verein in der Historischen Sammlung in der Tuchfabrik Gebr. Pfau, Leipziger Straße 125 (Verwaltungsgebäude), immer mittwochs von 9.30 bis 12 Uhr zu sprechen. Der Zugang ist über den Eingang der Tuchfabrik in der Sahntalstraße.


Unser Stammtisch in Langenreinsdorf

Die Kirche zu Langenreinsdorf – ein Kleinod unter den großen Kirchen der Stadt

Am 26.9.2024 war das Ziel der Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins Crimmitschau e.V. die Kirche von Langenreinsdorf. Der Ort ist seit Juli 1994 eine Gemeinde der Stadt Crimmitschau. Eine von Lorenz Franzisti (stellv. Landrat i.R.), Mitglied im Kirchenvorstand, geführte Besichtigung sollte uns dieses Kleinod unter den großen Kirchen der Stadt näherbringen. 18 Uhr trafen sich 19 Mitglieder und Gäste am Eingang zur Kirche, deren Äußeres eher unscheinbar ist. So unscheinbar diese von außen anzusehen ist, umso imposanter ihr Inneres sich darstellt …

Geschichtliche Daten zur Kirche sind hier abrufbar. Diese Daten hier im Artikel aufzuführen, würde den Umfang des selbigen sprengen.

Etwa 60 Minuten referierte Lorenz Franzisti, dem neben einem umfangreichen fachlichen Background auch Freude an dieser Veranstaltung anzumerken war, zur Historie dieser Kirche. Nach der fundierten theoretischen Einführung war es bei einer Besichtigung, auch der Empore, möglich, Fragen zu stellen – davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Die Gelegenheit einen derart kompetenten Gesprächspartner zur Materie und der Kirche selbst mit Fragen zu „löchern“ hat man so oft nicht … Erwähnenswert ist eine Besonderheit des Flügelaltars, der um 1500 entstanden ist: die rechte Figur: Sie stellt den heiligen Mauritius [1] dar. Das Besondere an dieser Figur, dass sie einen Menschen mit schwarzer Hautfarbe zeigt. Der heilige Mauritius ist auch Schutzpatron der Stadt Zwickau und Teil des Stadtwappens [2]. Ja, und noch eine Verbindung gibt es: Bier! Die Mauritius Brauerei Zwickau [3] zeigt mit diesen Namen ihre Verbundenheit mit dem Schutzpatron der Stadt. Auch das ist eine Seltenheit bei einem Heiligen, vom Schutzpatron zur Altarfigur, in einem Stadtwappen verewigt und schlussendlich noch der Namensgeber einer Brauerei.

Zu erwähnen wäre an dieser Stelle noch, dass die Kirche ursprünglich nur eine Glocke hatte, die dem Kriegswahn des 1. Weltkrieges zum Opfer gefallen ist und später durch drei Glocken aus Stahlguss ersetzt wurde, die dadurch (Stahlguss) den 2. Weltkrieg überlebten und auch heute noch ihren Dienst tun. Aufgrund ihres Alters ist allerdings zu befürchten, dass sie die Grenze ihrer Lebenszeit in einigen Jahren erreichen werden. Eine weitere künstlerische Besonderheit stellt die Kastendecke dar, welche mit prachtvoller Eleganz das Kirchenschiff bereichert. Diese Kastendecke wurde 1680 von dem Werdauer Künstler Christoph Römer bemalt.

Ich selbst und auch andere (z.B. mein langjähriger Freund Ralph Heymer) haben nicht im Ansatz erwartet, dass diese kleine und eher unscheinbare Kirche im Inneren ein derartiges Schmuckstück ist. Das ist der Vorteil einer Mitgliedschaft im Heimatverein, man sieht Dinge, an denen man ansonsten entweder einfach vorbeigeht oder die der Öffentlichkeit nicht oder nicht ständig bzw. nicht im vollen Umfang zugängig sind, bis in den Bereich deren Seele hinein.

Nach Abschluss des aktiven Teils des Treffens wurde von einigen Mitglieder noch die Möglichkeit genutzt, in einer Restauration (El Greco am Markt) sich der Fachsimpelei hinzugeben. Alles in allem war es wieder ein rundherum gelungener Abend des Heimatvereins, der Freude und kulturelle Bereicherung brachte. Mitmachen lohnt sich …

Deshalb wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch

[1] Heiliger Mauritius

https://migrations-geschichten.de/der-heilige-mauritius/

Zeitstempel 27-09-2024 13:48 Uhr

[2] Zwickau ehrt um 1560 den heiligen Mauritius durch Hinzufügung im Stadtwappen

https://blackcentraleurope.com/quellen/1500-1750-deutsch/zwickau-ehrt-dem-heiligen-mauritius-ca-1560/

Zeitstempel 27-09-2024 13:51 Uhr

[3] Mauritiusbrauerei Zwickau

https://www.mauritius-brauerei.de/

Zeitstempel 27-09-2024 13:54 Uhr


Hinweis auf eine Veranstaltung der Tuchfabrik:

Am Mittwoch, dem 2. Oktober, findet um 18 Uhr ein Vortrag im Foyer der Tuchfabrik statt, in dem es um die Brunnenfiguren vom Marktplatz Crimmitschau geht. Im Mittelpunkt steht das von Andreas Tödtloff angefertigte Modell der "Crimmitschavia". Der Heimatverein unterstützt die Veranstaltung und lädt dazu recht herzlich ein.

Crimmitschavia


Unsere Ausfahrt 2024 mit den Heimatfreunden Werdau

oder Warum eine Walrippe in der Nossener Stadtkirche hängt

Mit Olaf Wendler und Hans-Jürgen Beier im „Kopf“ des Busses startete am 25. August die traditionelle Ausfahrt von Heimatfreunden aus Werdau, Crimmitschau und Neukirchen. Rund 40 Personen machten sich auf den Weg zu 4 Stationen im mittelsächsischen Raum.

  1. Die Dampfmaschine in Roßwein

Dampfmaschinen haben wir auch in Werdau und Crimmitschau. Aber in Roßwein ist das historische Ensemble noch vollständig und funktionstüchtig: Die Dampfmaschine, der Ofen, Dampfkessel und der Schornstein. Wer sich für Industriegeschichte interessiert, sieht dort also etwas deutschlandweit Seltenes. Leider war von einer Vorführ-Maschine im direkten Wortsinne der Riemen runter, sodass wir das Objekt nicht in Aktion erlebten.

  1. Kirche und Schloss Nossen

Die Stadtkirche in Nossen zeichnet sich durch einen hohen hellen, aber schlichten Innenraum aus. Vom Pfarrer erfuhr die Reisegruppe in der Kirche Interessantes zu deren Geschichte. Zum Beispiel, dass einst eine Pottwal-Rippe über dem Kirchenportal hing. Das Objekt kam im 16. Jh. aus demselben Land wie die damalige Frau des sächsischen Kurfürsten: aus Dänemark. Es war das (wahrscheinlich sehr preiswerte) Geschenk des dänischen Königs an den Ausrichter der Hochzeit.

Damit im Zusammenhang steht, dass Nossen eine Zeit lang Residenz der sächsischen Herrscher war. Deren Schloss Nossen gibt es heute noch. Es ist in Größe und Bedeutung nicht mit Moritzburg oder Augustusburg zu vergleichen. Es beherbergt aber einige besondere Präsentationen. Im Erdgeschoss befindet sich eine portrait-reiche Ausstellung zum Adelsgeschlecht derer von Schönberg. Das Dachgeschoss ist dem Räuberwesen gewidmet:

Hier erfährt man etwas über Leben und Sterben des Räubers Lips Tullian.

Für Geschichtsinteressierte ist Nossen eine Reise wert. (Es gibt auch eine kleine Folterkammer!)

  1. Mahlzeit

Gegen 13 Uhr wurde es dann mal Zeit für eine Mahlzeit. Im Gasthof „Augustusberg“ kam  unsere große Truppe zügig an ein gutbürgerliches Mittagessen und eine reichhaltige Getränkeauswahl. Daher war bei einigen noch eine gewisse Ermattung zu spüren, während die letzte Station angefahren wurde:

  1. Zeit-Werk-Stadt in Frankenberg

In Frankenberg erwartete uns ein modernes Museum in Quaderform. Es beherbergt Frankenberger Industrie- und Heimatgeschichte. Kfz-Oldtimer von „Framo“ bis „Barkas“ lenken die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei ist die Ausstellung aber top-modern: Jeder kann sich einen von fünf virtuellen Ausstellungsbegleitern (oder -innen) aussuchen. Durch diese(n) erfährt man dann Geschichte und Geschichten aus der Region. Andere Aktivitäten sind direkt auf Kinder ausgerichtet und es gibt auch einen kleinen Imbiss. Ein gepflegtes großes Außengelände mit viel Grün rundet das Objekt ab.

Gegen 18 Uhr fuhr der Bus wieder in Crimmitschau ein.

Die Ausfahrt hat inzwischen eine lange Tradition und ist eine Supersache für heimat- und geschichtsinteressierte Menschen im „Pleißenland“ von Fraureuth bis Frankenhausen. Durch die Teuerungen der letzten Jahre liegt der Reisepreis inzwischen aber auch bei rund 40 Euro.

Daher ist es nicht selbstverständlich, dass 40 Interessenten zusammenkommen. Wir Crimmitschauer werden nächstes Jahr aber nachdrücklich dafür werben. Vielleicht geht es dann nach Franken!

PS: Zu den Fotos zur Ausfahrt kommen Sie, wenn Sie den Link ("Fotos") anklicken!


Heimatverein zu Gast in Neukirchen

Auf eine gute Zusammenarbeit stießen kürzlich die Vorsitzenden der Heimatvereine Crimmitschau und Neukirchen, Matthias Jahn und Lutz Trommer, an. Unser Verein war mit einer kleinen Delegation auf dem Sommerfest unseres Neukirchner Partnervereins am 24. August vertreten. Bei herrlichem Wetter, Gebratenem, Gesottenen und gekühlten Getränken gab es einen zwanglosen Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern, in dem auch regionalgeschichtliche Themen und gemeinsame Aktionen besprochen wurden. Der gegenseitige Besuch zu Vereinshöhepunkten hat schon eine Tradition, und auch zu den aktuellen Veranstaltungen bekommt immer auch der andere Verein eine Einladung.

Sommerfest 2024 des HVN

Auf dem Foto ist neben den beiden Vorsitzenden noch die Schriftführerin des Heimatvereins Neukirchen, Ramona Trommer, zu sehen.


125 Jahre Bismarckhain – 25 Jahre Rückbenennung

Diesmal traf sich die Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins Crimmitschau e.V. am 20. Juni 2024 im Bismarckhain. Diese, sich fast im Zentrum der Stadt befindlichen Parkanlage ist nicht nur ein sehenswertes Kleinod, auch ihre historische Entwicklung ist Teil der Geschichte unserer Stadt. Nicht vergessen zu erwähnen sei der Erholungswert des Parks für alle Altersgruppen, welcher nicht unbeträchtlich ist.

Der Wettinbrunnen, zu welchen ich noch Details darlegen werde, war unser Treffpunkt; der Vortragsort unserer Referenten wurde dann allerdings etwas in den Park hinein verlegt, damit unsere recht große Gruppe von 23 Mitgliedern und Gästen in Ruhe deren Worten lauschen konnten.

Eröffnet wurde der Heimatabend durch unseren 1. Vorsitzenden Matthias Jahn, der kaum, dass er das Wort aufnahm, durch Lutz Hanzig, unseren 2. Vorsitzenden, in Gestalt eines Parkwächters unterbrochen wurde. Mit strenger Stimme verlas dieser die originale Parkordnung von 1899, welche heute leider keine Gültigkeit mehr hat; was sehr schade ist! Nachdem der „Parkwächter“ seine Ausführungen beendet hatte, durfte Matthias Jahn wieder das Wort ergreifen.

Zum Bismarckhain [1] gibt es viel zu berichten: Ursprünglich war an dieser Stelle der zweite Friedhof der Stadt (der erste Friedhof befand sich im Bereich der St. Laurentiuskirche), an dessen stadtseitigem Ende eine eher kleinen Kirche, die Kreuzkirche, stand, die historischen Unterlagen nach aber mindestens eine Glocke besaß. Am Rand des Friedhofes war ein Hospital und eine „Seelenleuchte“, ein kleiner Turm, zu finden. Teile des Parks waren auch von den Gängen der 27 Bergkeller der Zeitzer Straße unterminiert. Früher zur kühlen Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendet, im Krieg sicherlich auch als Schutzräume genutzt, waren diese teilweise noch weit in meine Kindheit hinein begehbar. Als Kinder waren diese Bergkeller für uns ein interessanter Abenteuerspielplatz und da in der DDR nicht alles überdreht genormt und geregelt war, noch bis in meine spätere Jugendzeit offen begehbar. In den 1890-er Jahren wurde der Friedhof, da er zu klein geworden war, an seinen heutigen Standort verlegt. An seiner Stelle errichtete man einen Park, der am 8. Juli 1899 den Bürgern der Stadt übergeben wurde. Die Kreuzkirche war im Zuge der Umgestaltung abgerissen worden.

Für die folgenden Ausführungen übernahm wieder Lutz Hanzig das Wort, welcher auch historische Fotos als Ausdrucke in die Runde reichte, begleitet von weiterem Dokumentationsmaterial. Besonderes Augenmerk widmete Lutz Hanzig der mehrfachen Umbenennung des Parks, letztmalig 1999 von Friedenspark wieder in Bismarckhain. Diese Umbenennung war das Ergebnis eines Stadtratsbeschlusses, welcher alles andere als einstimmig erfolgte. In den örtlichen Printmedien wurden Leserbriefe veröffentlicht, die die Umbenennung gleichfalls kritisch sahen.

An dieser Stelle nur ein kurzer Hinweis zu Otto von Bismarck [2] (01.04.1815 bis 30.07.1898): Wie jeder Mensch hatte auch er nicht nur eine Seite und nicht nur Gutes vollbracht. Aber je höher die Machtposition und damit die Möglichkeiten eines Menschen sind, umso schwerer wiegen auch Entscheidungen. Fakt ist aber, er schuf eine soziale Gesetzgebung mit Versicherungsschutz gegen Krankheit und Invalidität, das Fundament einer sozialen Marktwirtschaft. Und er schuf ein einheitliches Deutschland, allerdings mit „Blut und Eisen“, also durch Krieg.

Nach Lutz Hanzig referierte unser Vereinsmitglied Holger Norden zu den (ehemaligen) Besonderheiten des Parks, wie das „Japanische Haus“, eine eingehauste Brunnenanlage, welche heute noch vorhanden ist. Die berühmte „Kork-Bude“ am oberen Ausgang existiert seit Jahrzehnten nicht mehr, aus meinen Kindertagen ist mir diese aber noch in guter Erinnerung.

An der Bismarckgrotte, welche früher noch einen kleinen Teich mit Goldfischen hatte, war immer noch – und wird auf ewig so bleiben – das Werk von Vandalen zu sehen. Das Relief und der Schriftzug waren vor wenigen Jahren durch diese Vandalen zerstört worden. In meinen Augen ungebildete Fanatiker, deren Kompetenz und Allgemeinwissen im rudimentären Bereich versackt ist. Eine Wiederherstellung wird kaum erfolgen, eine Frage der Kosten; immerhin hat die Stadt die Schmierereien im Zug der Sanierung des Wettinbrunnens beseitigen lassen. Der Wettinbrunnen ist ein zentrales Gestaltungselement des Parks, der 1914 die dortige einfache Brunnenschale ablöste. Der Brunnen wurde am 13. April 1914 im Rahmen der 500-jährigen Stadtrechtsfeier im Beisein des Königs eingeweiht, der ihn auch gestiftet hat.

Der Abschluss unserer Begehung bildete die Bismarckbrücke am oberen Ausgang des Parks, welche über die Zeitzer Straße (zu DDR-Zeiten „Thälmann-Allee“) führt. Da diese durch den Stadtrat Hermann Zeiner gestiftet wurde, nennt man diese im Volksmund oft die Zeiner Brücke. Im Jahr 2001, im Alter von 100 Jahren, wurde die Brücke umfangreich saniert. Möglich wurde das durch Sponsoren, so auch durch die Familie Gabor, welche die Figuren stiftete, die die vier Jahreszeiten abbilden.

Damit war der „ortsgebundene“ Teil des Heimatabends beendet. Wer wollte und konnte, traf sich im Anschluss noch zum Plausch und Fachsimpeln beim Griechen im Zentrum der Stadt. Die Gaststätte begeht in diesem Jahr auch ein Jubiläum: Nach einer umfangreichen Sanierung wurde sie im Juli 1999 wiedereröffnet – auch schon als griechisches Restaurant („Metropol“).

Holm Schädel, unser Vereinsfotograf, hat auch diese Unternehmung wieder fotografisch dokumentiert, unter seinen meisterlichen Händen dürfte wieder eine lehrreiche und unterhaltsame Präsentation entstehen [4]. Besonders erwähnen möchte ich, dass er eine aufwendige Fotomontage „Am Friedhof“ mit der Abbildung des Hospitals, der Kreuzkirche und der Seelenleuchte mit Blick von der Leipziger Straße aus, erstellte.

Schädel-Montage

Zu erwähnen wäre, dass es auf unserer Internetpräsenz bereits eine Bildserie zum Park gibt. [3]

[1] https://www.crimmitschau.de/de/bismarckhain.html

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck

[3] https://www.heimatverein-crimmitschau.de/bildarchiv/der-bismarckhain-ein-wunderschoener-park-im-herzen-der-stadt

[4] https://www.heimatverein-crimmitschau.de/bildarchiv/besichtigung-des-bismarckhains-friedenspark-durch-den-heimatverein-crimmitschau-ev

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Unser Frühlingsfest in der Kirche zu Frankenhausen

Das Frühlingsfest des Heimatvereins Crimmitschau am 23. Mai 2024 war wie immer eine Kombination aus kulturellem Erleben, heimatgeschichtlicher Bildung und geselligem Beisammensein mit Speise und Trank.

Etwa 30 Mitglieder fanden sich um 18 Uhr im Gemeindesaal der Kirchgemeinde Frankenhausen (ein Ortsteil von Crimmitschau) ein, um den Eröffnungsworten des 1. Vorsitzenden Matthias Jahn zu lauschen. Nach Verkündigung des Tagesprogrammes und Bekanntgabe der voraussichtlich nächsten Termine des Vereins übergab Matthias Jahn an den 2. Vorsitzenden Lutz Hanzig. Dessen ersten Ausführungen galten der sehr umfangreichen und mit hohem Aufwand bewerkstelligten Sanierung des Gemeindehauses; multimedial untermauert durch eine Präsentation mit dem Titel „Vom Kantorat zum Gemeindezentrum!“. Diese Präsentation zeigte, wie aus einem alten Haus ein komplett modernisiertes und für die neue Verwendung als Gemeindehaus optimiertes Schmuckstück wurde, inclusive einer für Veranstaltungen sehr gut ausgestatteten Küche. Zwei Daten: Die Inbetriebnahme des neugestalteten Gebäudes erfolgte am 7. Juni 2021 und die Weihe fand am 1. Oktober 2021 statt.

Teil II des Abends war dann die heimatgeschichtliche Bildung in Form der ausführlichen Besichtigung der kleinen, aber sehr anheimelnden Kirche [1] zu Frankenhausen, deren Ursprung etwa um 1150 liegt. Lutz Hanzig, der als Pädagoge damit in seinem Element war, „unterrichtete“ uns in hoher Ausführlichkeit detailliert zur Geschichte, dem „Lebensweg“ und die Veränderungen dieses Kleinodes im Laufe der Jahrhunderte. So war es interessant zu erfahren, dass sich der Eingang ursprünglich seitlich befunden hatte und der Fußboden erheblich (über 1m) angehoben wurde. An dieser Stelle ist es nicht möglich, alle Details aufzuführen; für Interessenten ist allerdings Informationsmaterial, teilweise kostenfrei, teilweise gegen eine geringe Schutzgebühr, erhältlich. Erwähnt sei der von Lutz Hanzig und Dr. Matthias Kluge erstellte reichlich bebilderte und kostenfrei erhältliche Flyer zur Geschichte der Kirche und die Festschrift zur Übergabe des sanierten Gemeindezentrums, welche für eine Schutzgebühr von 2 Euro erworben werden kann. In beiden Werken, welche professionell medial umgesetzt wurden, stecken auch die Liebe zum Detail und das Zeugnis von hoher fachlicher Kompetenz.

Nach Abschluss der Führung gab es im Gemeindesaal einen weiteren Höhepunkt: Unser langjähriges Mitglied Holm Schädel hatte kürzlich seinen 70. Geburtstag, zu dem ihm nachträglich unsere Vorsitzenden gratulierten. Zweifelsfrei hat der Verein Holm Schädel sehr viel zu verdanken! Nicht nur, dass er unsere Unternehmungen fotografisch dokumentiert, er stellt auch seine private Technik für Präsentationen zur Verfügung, die mit hohem Zeitaufwand von ihm erstellt werden. Ohne sein Zutun, ohne seine Arbeit würde dem Verein sehr viel fehlen! Für diese langjährige und intensiv ausgeübte Vereinsarbeit wurde Holm Schädel mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Schädel  Hanzig

Den Schlusspunkt bildete die Übergabe eines Schecks in Höhe von 100 Euro an die Kirchgemeinde Frankenhausen, welcher stellvertretend vom Mitglied des Gemeindevorstandes, Frau Silke Hanzig, entgegengenommen wurde.

Unser Frühlingsfest klang bei guter Stimmung, Fachsimpelei und Kartoffelsalat mit Wiener gegen 22 Uhr aus. Fazit: Es war wieder ein gelungenes Frühlingsfest in Kombination mit der Vermittlung von Heimatgeschichte.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch

[1] https://kirchenbezirk-zwickau.de/kirchengebaeude/kirche-frankenhausen/(Zeitstempel 25-05-2024 23:51 Uhr)


„Wir im Textilmuseum …“

Die Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins Crimmitschau e.V. traf sich am dem 25. April 2024 zu einer exklusiven Führung in der Tuchfabrik Gebr. Pfau. Der Focus der Führung lag auf der sich in Vorbereitung befindlichen Dauerausstellung zur Textilindustrie der Region, der Mode der DDR und der Geschichte der Stadt Crimmitschau. Crimmitschau und die Textilindustrie bilden seit über 200 Jahren eine Einheit, die auch heutzutage, zwar nur noch in sehr geringem Umfang, Bestand hat.

Zuerst aber einige grundlegende Informationen zu unserem Textilmuseum, der ehemaligen Tuchfabrik der Gebrüder Pfau. 1885 wurde diese als Familienunternehmen gegründet und 1972 dann in den Komplex VEB Volltuchwerke Crimmitschau überführt. Bis zur „Wende“ waren die teilweise 100 Jahre alten Maschinen in produktiver Nutzung. Durch liebevolle und fachgerechte Pflege sind diese Maschinen auch heute noch für Vorführungen betriebsfähig. 1990 wurde der gesamte Fabrikkomplex unter Denkmalschutz gestellt und stellt damit ein einzigartiges Zeugnis über die Textilindustrie der Vergangenheit dar. Ein Zeugnis, nicht nur über die Technologie, sondern auch über die Menschen in der Textilindustrie, welches in Crimmitschau, in der Leipziger Straße 125 zu bewundern ist.

Wie immer eröffnete unser 1. Vorsitzender, Matthias Jahn, unser Treffen, das mit 29 Teilnehmern, davon 10 Gäste, sehr gut besucht war. Unser Rundgang wurde vom Leiter der Einrichtung, Herrn Kardel, geführt, welcher uns mit reichlich Informationen zum Haus, seiner Vergangenheit und zu Plänen für die Zukunft versorgte. Obwohl mir der Komplex nicht neu war, war für mich neu, dass der erste Antrieb der Maschinen über ein Wasserrad erfolgte. Wir konnten sogar einen Blick in die alte Radkammer werfen. Später erfolgte der Antrieb, wie üblich in diesen Jahren, über eine Dampfmaschine. Interessant war die Deckenkonstruktion des alten Wolllagers, welche man „Preußische Kappen“ nennt [1]. Weiter ging es in die Räume, in denen am 19. Mai 2024 die erwähnte  Dauerausstellung eröffnet werden soll. Eine Rubrik wird dabei die Mode in der DDR einnehmen, erste Ausstellungsstücke waren bereits zu besichtigen. Darunter Modelle, die lediglich für den gehobenen Bereich der „Exquisit-Läden“ (DDR-Nobelgeschäfte für Kleidung) vorgesehen war. Unser Rundgang endete im 2. Stockwerk, im Maschinensaal, mit einer Vorführung eines Selfaktors [2].

Abschließend dankte unser 1. Vorsitzender Herrn Kardel für seine hoch interessante Führung durch dieses Kleinod der Stadt.

Selbstverständlich wurde unser Treffen wieder von Holm Schädel fotografisch dokumentiert – wir warten mit Spannung auf eine aus dem Bildmaterial erstellte Präsentation. Holm Schädel setzt dazu viele Stunden seiner Freizeit ein, um mit seiner privaten Technik kleine multimediale Wunderwerke zu erstellen.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kappendecke (Zeitstempel 26-04-2024 00:18 Uhr)

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Selfaktor (Zeitstempel 26-04-2024 00:24 Uhr)

Ein wichtiger Hinweis: Am Sonntag, dem 19. Mai 2024, findet ein Museumsfest (Eintritt frei) statt, welcher Teil des Museumstages in Sachsen ist. Das Haus freut sich auf Ihren Besuch …

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch

Einladung


Unser Stammtisch zum Thema „Crimmitschau im 2. Weltkrieg“

Das zweite Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins des Jahres 2024 fand am 21. März statt – und war mit 25 Personen, darunter mehrere Gäste, sehr gut besucht. Aus den 11. Klassen des Julius-Motteler-Gymnasiums hatten sich sechs Schüler an dem Treffen beteiligt, vielleicht findet der eine oder andere so Zugang zur und Interesse an der Geschichte von Crimmitschau, was begrüßenswert wäre.

Die Veranstaltung hatte den Titel „Kriegsschäden in Crimmitschau durch amerikanische Bomben und Besetzung - eine Spurensuche“. Unser 2. Vorsitzender Lutz Hanzig hatte eine umfangreiche und detaillierte Präsentation zu Ereignissen am Ende des 2. Weltkrieges in Crimmitschau ausgearbeitet. Tiefgehend, fachlich sauber recherchiert und mit umfangreichem Bildmaterial unterlegt, konnten wir seinen professionell vorgetragenen Worten lauschen. Man merkte, Lutz Hanzig ist ein erfahrener Pädagoge, dem es gelingt, Wissen hervorragend zu vermitteln.

Anhand von altem Fotomaterial konnten die (relativ und glücklicherweise geringen) Schäden durch Bomben und Waffengebrauch der einrückenden Amerikaner aufgezeigt werden. Was die Bombenabwürfe am 7. Juli 1944 anbelangt (erstes Foto), ist durch verschiedene Details davon auszugehen, dass es sich eher nicht um eine gezielte Bombardierung der Stadt gehandelt hat. Zu nennen wären da die Flugrichtung und die sehr geringe Anzahl der Bomben, welche im einstelligen Bereich lag. Es ist anzunehmen, dass die Flugzeuge auf dem Rückflug von ihrem ursprünglichen Zielgebiet waren, und die einzelnen Bomben, welche noch in den Schächten waren, „herausschüttelten“ [1], um Last abzuwerfen. Durch diese Bomben, nicht alle trafen Gebäude, wurde ein relativ geringer Schaden angerichtet, Todesopfer waren aber zu verzeichnen.

Bombenschaden

   

Der direkte Waffengebrauch, z.B. durch den Beschuss der Stadt von der Anhöhe „Dreilinden“ (Flächendenkmal) und von der Autobahnbrücke in Frankenhausen aus (zweites Foto), in Verbindung mit in die Stadt vorrückenden Einheiten in der Zeit vom 12. bis 15. April 1945, brachte zwar kaum nennenswerten Sachschaden mit sich, aber eine erhebliche Anzahl von Todesopfern war zu beklagen. Diese waren teilweise bedingt durch die Gegenwehr von fanatischen „Verteidigern“, wohl aber auch durch – aus meiner Sicht – willkürliche Erschießungen.

Nach Abzug der Amerikaner am 1. Juli 1945 kam Crimmitschau am gleichen Tag unter russische Kommandantur. Eine offizielle Übergabe der Stadt gab es allerdings nicht.

Das Bildmaterial stammt aus dem Fundus der historischen Sammlung der Stadt und aus der Privatsammlung von Lutz Hanzig. Digital aufbereitet wurde das Material von Lutz Hanzig und unserem Vereinsfotografen, Holm Schädel.

Wie der 2. Weltkrieg endete, dass er über 80 Millionen Menschen das Leben kostete, wissen wir alle! Gerade Deutschland mit seiner verheerenden Geschichte sollte es sich zur Aufgabe machen, alles, aber wirklich alles zu unternehmen, um jegliche direkte oder indirekte Beteiligung an jedweden Kriegsgeschehen als absoluten Tabubruch anzusehen!

[1] Diese Bezeichnung habe ich von meinem Vater in Erinnerung. Vermutlich wären entsprechende Flugmanöver, um festsitzende Bomben loszuwerden, über dem eigentlichen Zielgebiet wegen der dortigen Flugabwehr zu gefährlich gewesen. Das ist aber eine Vermutung.

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Uwe Griebsch


Unser Besuch in der Sternwarte

Die Schulsternwarte „Johannes Keppler“, welche auch gleichzeitig öffentliche Volkssternwarte ist, war das erste Ziel der Fachgruppe Heimatgeschichte nach der Winterpause. Am 9. Februar 2024, 18 Uhr, trafen wir uns am Haupteingang Westbergstraße (die postalische Anschrift ist Lindenstraße 8) in „starker“ Besetzung. Inklusive interessierter Gäste waren wir 23 Personen vor Ort, um dieses Kleinod der Stadt Crimmitschau zu besichtigen. Die Wetterbedingungen ließen zwar einen Blick auf den Sternenhimmel nicht zu, das tat aber der Gesamtheit des Abends keinen Abbruch!

Eröffnet wurde die Führung durch die Begrüßungsworte unseres 1. Vorsitzenden, Matthias Jahn, welcher dann an Herrn Frank Andreas und Herrn Eberhard Seiler von der Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e.V., die die Sternwarte betreut, übergab. An dieser Stelle ein kurzer Abriss zur Geschichte der Anlage: Errichtet wurde die Sternwarte als rein privates Objekt durch Herrn Wolf im Jahr 1929. Das damals eingebaute Fernrohr, welches über eine durch ein Uhrwerk gesteuerte Nachführung verfügt, ist heute noch im Haus als Ausstellungsstück zu besichtigen. Es tat lange Jahre seinen Dienst, ab 1963 auch im Rahmen des neu eingeführten Unterrichtsfaches Astronomie. 1971 wurde die nicht mehr zeitgemäße Konstruktion durch einen Coudé-Refraktor 150/2250 von Carl Zeiss Jena ersetzt, Kostenpunkt 71.000 DDR-Mark. Zur Information: Kurz nach der „Wende“ erwarb die Stadt Schneeberg ein baugleiches System zum Preis von 250.000 DM! Das Besondere an diesem System ist, dass das Okular einen festen Punkt hat, es bewegt sich nur die Eingangslinse mit der dazugehörigen Konstruktion. Die noch im Originalzustand erhaltene 3-m-Kuppel wird per Hand über einen Seilzug geöffnet. Kaum zu glauben: Es handelt sich noch um das Seil von 1929! Auch die Kuppel selbst wird auf ihren Gleitlagern von Hand bewegt. Die Montage des Fernrohres am 13. Oktober 1971erfolgte spektakulär mittels eines Hubschraubers, es war unmöglich, die großen und schweren Einzelteile per Hand in die Kuppel zu transportieren. Erwähnenswert wäre noch das modernste „Schmuckstück“ des Hauses – es ist ein vollautomatisches, über das Internet steuerbares Kleinteleskop mit computergesteuerter Nachführung, stolzer Preis ca. 18.000 Euro. Die Kuppel ist von einem Rundgang umgeben, von diesem lassen sich Beobachtungen mittels herkömmlichen, transportablen (für Schule und Hobby geeigneten) Fernrohren durchführen.

Nach Besichtigung und Erklärungen der Technik durch Herrn Andreas erfolgten weitere Ausführungen im Schulungsraum durch unseren Vereinskameraden Holger Norden. Diese betrafen einmal die Geschichte des Gebäudes als solches und zum anderen das politische Setting im Wandel der Zeit. Anschließend konnten Fachfragen zur Astronomie an Frank Andreas und Eberhard Seiler gestellt werden. Dabei schwirrten Begriffe wie „Schwarzschildradius“, „oszillierender Kosmos“ und „dunkle Materie“ durch den Raum … bereichert wurden diese Ausführungen durch eine multimediale Präsentation.

Hinweis: Für Interessenten ist die Sternwarte jeden Freitag 20 Uhr von Oktober bis März für Beobachtungen und für Fragen zum Fachgebiet Astronomie geöffnet. Ein Gebiet der Wissenschaft, welche uns in die tiefste Vergangenheit des Universums blicken lässt …

Fotografisch dokumentiert wurde unser Ausflug wieder durch Holm Schädel, sodass wir uns bestimmt auf eine aufwändig gestaltete Präsentation bei einem der folgenden Vereinstreffen freuen können (wenn Sie diese Zeile anklicken, kommen Sie zur entsprechenden Fotostrecke auf unserer Homepage).

Zum Abschluss dankte Matthias Jahn Herrn Andreas und Herrn Seiler für ihre interessante und wissenswerte Führung.

Weiterführende Informationen sind unter folgenden Web-Links zu finden:

www.sternwarte-crimmitschau.de

www.crimmitschau.de/de/sternwarte.html

Gegen dreiviertel 8 war die Besichtigung vor Ort beendet, einige Mitglieder erweiterten den Abend noch mit Fachsimpeln bei einem geselligen Beisammensein in einer Gaststätte in der Innenstadt.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Willkommen im Jahr 2024! Der HVC informiert

Winterpause – das bedeutet, dass es keine regulären Unternehmungen und Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte gibt. Das bedeutet nicht, dass es keine Aktivitäten im Verein gibt. Um die Wartezeit für Interessenten auf den nächsten Bericht über unsere Aktionen oder Unternehmungen etwas zu verkürzen, hier ein Einblick in die Vereinsarbeit während der Winterpause. Die kalte Jahreszeit nutzt der Vorstand des Vereins, um den weiteren Ablauf zu planen, Besichtigungsziele auszusuchen, mittelfristig bereits die jährliche Vereinsausfahrt und – ja, auch bereits jetzt schon – die Weihnachtsfeier ins Visier zu nehmen. Auch weitere Themen sollen organisatorisch in Richtung Ziellinie gebracht werden. Es wäre zu kleinteilig, Einzelheiten hier aufzuführen, aber hinter der Arbeit des Vorstandes steckt auch „Arbeit“!

Ein kleiner Auszug aus dieser Arbeit: So müssen personelle Probleme angegangen werden: Bereits zur letzten Mitgliederversammlung wurde bekannt gegeben, dass Verstärkung im Vorstand gesucht wird, da sich unser hochverehrtes Vorstandsmitglied Holger Norden aus Altersgründen aus dem Vorstand zurückziehen wird. Aufgabe des Vorstandes ist es nun, geeignete Bewerber zu prüfen, um diesen Posten im Herbst 2024 neu besetzen zu können. Denn auch wenn es „nur“ der Heimatverein ist, repräsentiert er doch die Stadt Crimmitschau, so dass ein hoher Anspruch an die Qualität der Vereinsarbeit und besonders an die Öffentlichkeitsarbeit besteht. An dieser Stelle darf angemerkt werden, dass derzeit ein Bewerber zur erweiterten Prüfung dem Vorstand angetragen wurde.

Weitere Aufgaben des Vorstandes sind, sich um die finanziellen Belange des Vereins zu kümmern. Also in Zusammenarbeit mit dem Schatzmeister des Vereins, André Schröter, dafür Sorge zu tragen, dass eine liquide Finanzsituation besteht und selbige fachlich und juristisch korrekt verwaltet wird.

Dies sollte genügen, vielleicht wurde Ihr Interesse geweckt, im Jahr 2024 einmal an unseren Veranstaltungen als Gast teilzunehmen.

Deshalb: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Der Vorstand des Heimatvereins wünscht auf diesem Wege allen Mitgliedern und allen Heimatfreunden

ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024!


Unser letzter Stammtisch 2023 am 16. November

Für die Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins stand diesmal eine exklusive Führung durch das Kunsteisstadion auf der Tagesordnung. Geleitet wurde diese Führung durch den Pressesprecher Aaron Frieß, welcher uns nicht nur Einblicke in sonst der Allgemeinheit nicht zugängige Räume ermöglichte, auch waren seine Ausführungen sehr interessant und zeugten von hoher Kompetenz. Mit 29 Teilnehmern (Mitglieder und Gäste) war diese Veranstaltung sehr gut besucht.

Auf die Historie und allgemeine Details des Stadions an dieser Stelle einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Interessierte können Details hier nachlesen:

https://www.crimmitschau.de/de/kunsteisstadion.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Kunsteisstadion_im_Sahnpark

Zeitstempel 17.11.2023 22:25 Uhr

Unser Rundgang begann im Presseraum mit der Information, dass es über 200 Sponsoren gibt, darunter auch renommierte größere Firmen, deren Vertreter die Spiele in einer 2015 errichteten VIP-Lounge verfolgen können. Dieser spezielle Gästebereich kostet den jeweiligen Sponsor jährlich eine 4-stellige Summe. Als Gegenleistung bekommt der Gast eine gute Sicht auf das Spielfeld, wettergeschützt, beheizt und mit bequemen Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Unser 2. Vorsitzender, Lutz Hanzig, gab an dieser Stelle einen kurzen Rückblick auf die Crimmitschau-Frankenhausener Eishockeygeschichte, unterlegt mit historischen (Bild-)Dokumenten – und auch auf sein früheres (kurzes) privates Sportlerleben inklusive (s)einer Silbermedaille von der Kreis-Kinder-und-Jugendspartakiade des Kreises Werdau im Eishockey 1974, errungen mit der Mannschaft der Oberschule Frankenhausen – hinter der Sahnschule.

Es folgte die Besichtigung der Spielerräume, Räume für Physiotherapie, Möglichkeiten zum Kraft- und Konditionstraining, eines mit entsprechender Technik ausgestatteten Raumes zur Auswertung der Spiele, einer Küche und der „heiligen Halle“, der Mannschaftskabine. Aaron Frieß gewährte uns einen Einblick in die Finanzwelt der Spielerausstattung: 1000 Euro (vor „Corona-Zeiten“ noch 500 Euro) für ein Paar Schlittschuhe, um die 300 Euro für einen (!) Schläger – bei einem Verbrauch von bis zu 30 Stück pro Saison und pro Spieler. Interessant war zu erfahren, dass diese Schläger für jeden Spieler individuell angefertigt werden. Eine weitere interessante Information war, dass in der Mannschaftskabine nur Englisch gesprochen wird!

Kabine

Zum Abschluss der Führung erfolgte die Besichtigung der Kids-Arena, eine dem Hauptgebäude gegenüberliegende überdachte Kunsteisfläche, deren Größe sich auf etwa 30% der Haupteisfläche bemisst. Technische Anmerkung: Die Kältemaschine für die Kids-Arena arbeitet mit Glykol, welches weniger effektiv, aber im Gegensatz zu dem im Hauptbereich verwendeten Ammoniak weniger kompliziert in der Anwendung ist. In der Kids-Arena trainiert, wie der Name schon erahnen lässt, der Nachwuchs und es werden Schnupperkurse für Interessierte (ab 4 Jahre) angeboten.

Nach kurzweiligen 90 Minuten überreichte André Schröter als Dank und unter Beifall für die wirklich gelungene Führung einen Präsentkorb an Aaron Frieß.

Den Abschluss bildete für Interessierte ein geselliger Ausklang im Forsthaus im angrenzenden Sahnpark.

Wie immer wurde auch diese Veranstaltung von Holm Schädel fotografisch dokumentiert und wird mit hohem Aufwand an Zeit, Technik und Fachkompetenz für die Nachwelt aufbereitet – vielleicht sogar in Form einer Multimediapräsentation; lassen wir uns überraschen.

Abschließend gestatte ich mir eine persönliche Anmerkung: Ich selbst interessiere mich für Eishockey „nicht die Bohne“ und käme nie auf die Idee, Geld dafür auszugeben, in der Kälte frierend zuzuschauen, wie ein schwarzes „Ding“ hin und her geschossen wird. Diese moderierte Führung, besonders in sonst nicht frei zugängige Räumlichkeiten, war aber auch für mich spannend. Kleine private Erinnerung: Zu meiner Jugendzeit war die Eisfläche noch nicht überdacht und bei starker Sonneneinstrahlung bildete sich im hinteren Eisbereich eine große Pfütze. Beim Einlaufen in diesen Bereich bremste das Wasser ab, wer nicht so gut auf den Kufen war, ….

Am Freitag, dem 8. Dezember 2023, findet unsere Weihnachtsfeier im Carpe Diem statt, es ist gemäß der Tradition ein geselliges Beisammensein mit originellen Einlagen und einer Tombola zu erwarten. Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


Unsere Mitgliederversammlung 2023

Die Jahreshauptversammlung des Heimatvereines 2023 fand am Donnerstag, dem 26. Oktober, in der Gaststätte „Carpe Diem“ statt; eingefunden hatten sich 23 Mitglieder des Vereins – damit konnte die Beschlussfähigkeit durch den 1. Vorsitzenden Matthias Jahn festgestellt werden.

Matthias Jahn eröffnete die Versammlung mit der Bekanntgabe des geplanten Ablaufes: Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden; Bericht des Schatzmeisters; Aussprache zu den Berichten; Entlastung des Vorstandes; Aufnahme eines neuen Mitgliedes; Schwerpunkte der weiteren Vereinsarbeit.

Es folgte eine Reflexion der zurückliegenden Monate, erwähnenswert sind die Worte von Harald Rabe zur gelungenen Vereinsausfahrt; auch 2024 ist wieder eine Ausfahrt geplant. Weiterhin wurde der Einsatz von Holm Schädel für seinen professionellen und zeitintensiven Einsatz im Bereich der Fotografie und Multimediadarstellungen gewürdigt. Der Schatzmeister des Vereins, André Schröter erläuterte den Finanzbericht und gab damit einen Überblick zur finanziellen Situation des Vereins. Aufgrund seines eng belegten Terminkalenders musste sich im Anschluss unser Mitglied André Raphael, Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau, mit einer kurzen Ansprache verabschieden – er wurde zu einer Sitzung des Ortschaftsrates Frankenhausen erwartet. Umso ehrenvoller ist die Tatsache zu bewerten, dass er sich Zeit für eine Teilnahme an unserer Jahreshauptversammlung genommen hatte.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Jahreshauptversammlung war die Entlastung des Vorstandes und Bestätigung des Finanzberichtes, welche einstimmig erfolgten.

Im Anschluss wurde als neues Mitglied Matthias Gabor einstimmig aufgenommen.

Wir suchen Verstärkung im Vorstand!

Unser langjähriges Mitglied Holger Norden möchte sich aus Altersgründen von seinem Posten als Schriftführer 2024 zurückziehen, dieser Posten benötigt noch einen interessierten Nachfolger. Interessenten können sich beim Vorstand (auch über die Homepage) melden.

Abschließend erfolgte die Nennung der kommenden Termine, welche wären: Nächster Stammtisch am 16. November 2023 (vermutlich die Besichtigung des Eisstadions) und am 8. Dezember 2023 unsere Weihnachtsfeier, diesmal ebenfalls im „Carpe Diem“. Mit dieser Bekanntgabe wurde die Jahreshauptversammlung 2023 offiziell beendet. Der „gemütliche Teil“ bestand aus einem geselligen Beisammensein mit Speise und Trank, den finalen Schlusspunkt setze eine von Holm Schädel perfekt gestaltete Multimediapräsentation über das Regionaltreffen der Nachtwächter, Türmer und Figuren Ende August in Crimmitschau; erwähnt werden muss, dass unser städtisch und kulturell hoch engagiertes Vereinsmitglied Helge Klemm das Treffen organisiert hat!

Auch diesmal zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


Crimmitschau im Focus der Weltgeschichte – 120 Jahre Textilarbeiterstreik

Unter diesem – zugegebenermaßen etwas reißerischem – Titel stand der Stammtisch am 18. September. Matthias Jahn und Lutz Hanzig hatten sich dieses historische Ereignis als Gegenstand ihrer Betrachtung schon Anfang des Jahres herausgesucht, weil es erstens nun einmal gerade aktuell ist und es ihnen zweitens als ein erwähnenswertes Thema in Crimmitschau erschien. Aber außer den beiden scheint das in dieser Stadt noch keiner so richtig bemerkt zu haben, nicht einmal das für dieses Thema prädestinierte Textilmuseum „Tuchfabrik Gebrüder Pfau“ hat sich bisher dazu geäußert. Dass das aber der Kulturredakteur der Freien Presse und Leiter des Chemnitzer Verlages, Matthias Zwarg, gemacht hat, ist einerseits beschämend, aber andererseits Beleg dafür, dass der Titel der Veranstaltung doch nicht so aus der Luft gegriffen ist. Denn immerhin ist das Ereignis 120 Jahre her und trotzdem noch eine Erwähnung wert und außerdem wird die Freie Presse in ganz Westsachsen gelesen. Zumindest theoretisch. Von den Anwesenden des Abends jedenfalls keiner weiter außer Lutz Hanzig, was allerdings auch daran gelegen haben könnte, dass Matthias Zwarg seine Auslassungen zum Thema in einem Artikel über ein Denkmal in Lichtenstein gemacht hat (Freie Presse vom Samstag, dem 2. September, Seite B2/Beilage „Wochenende“, Artikel „Mythos ohne Menschen“) – Zitat: „In diesen Tagen jährt sich zum 120. Mal der große Streik Tausender Textilarbeiterinnen im nur wenige Kilometer [von Lichtenstein] entfernten Crimmitschau. Der lange und letztlich erfolglose Ausstand…“ (insgesamt zehn Zeilen in einem vierspaltigen, halbseitigen Artikel).

Und so stand das Ereignis selber eher am Rande des Abends, denn zu Verlauf und Ergebnis ist eigentlich alles gesagt. Interessanter dann schon die Reflexion darauf, über die Lutz Hanzig anhand zahlreicher Druckerzeugnisse aus verschiedenen Epochen, darunter auch Schullehrbücher, berichten konnte. Zu den erwähnten Dokumenten gehörte übrigens auch der „Heimatbote Neukirchen/Pleiße und Umgebung“, deren Herausgeber Rainer Burkhardt und Gert Werler unter den Gästen des Abends waren. Was allerdings nicht mit dem Thema zusammenhing, denn beide waren zusammen mit Andreas Tödtloff der Einladung unseres Vorsitzenden gefolgt, weil Letzterer die „Cremazowa“, die erste Figur auf dem Crimmitschauer Marktbrunnen, detailverliebt und -getreu als Modell aus Pappmaché nachgebildet hat und sie den Heimatvereinsmitgliedern vorstellen sollte. Aus seiner Hand stammen noch mehrere solcher Arbeiten, u.a. eine Büste vom Neukirchener Unternehmer Maximilian Fürst. Es gab viel Lob und Bewunderung für die Arbeiten und die Überlegung, sie mal einem größeren Publikum in einer Ausstellung zu präsentieren. Der Heimatverein hat das hiermit schon mal gemacht, so wie er seiner sich selbst (in seiner Satzung) auferlegten Pflicht, an den Textilarbeiterstreik zu erinnern, mit diesem Abend nachgekommen ist. Der mit bewegten Bildern aus der jüngeren Vergangenheit der ehemaligen Textilstadt Crimmitschau endete, nämlich mit Originalaufnahmen von den katastrophalen Arbeitsbedingungen der Weberinnen aus dem Volltuchwerk 7, der heutigen Tuchfabrik Gebr. Pfau., kurz vor der Wende. Sie entstammen dem Dokumentarfilm „Damals in der DDR – Republik am Abgrund“, gesendet vom MDR-Fernsehen am 10. Januar 2006. Womit sich der Kreis zum Thema „Textilarbeiterstreik“ wieder geschlossen hat. Denn die Maschinen, an denen die Frauen gearbeitet haben, waren kaum jünger als der Streik damals her war…

Lutz Hanzig

Figur 1Figur 2

120 Jahre Textilarbeiterstreik in Crimmitschau? Echt? Habe ich die Infotafeln in der Stadt dazu übersehen? Ankündigung zu Vorträgen im Textilmuseum überlesen? War etwa eine Ankündigung im Amtsblatt zum Thema? Offenbar nicht – das ist schon im Grenzbereich einer Schande für die Stadt! Eine Hoffnung könnte es geben, der Streik dauerte vom August 1903 bis in den Januar 1904 hinein. So gesehen besteht noch Hoffnung, diesen damals landesweiten beachteten Streik doch noch entsprechend im Rahmen einer Veranstaltung zu würdigen!

Eine solche Veranstaltung muss gewiss nicht die Größenordnung der 600-Jahr-Feier von 2014 haben, aber eine entsprechende Dokumentation mit Vorträgen und vor allem zur Erinnerung und Würdigung des Arbeitskampfes sollte machbar sein. Gerade deshalb, weil dieser Streik unsere Kleinstadt sehr weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht hat, weil die Streikenden landesweit Unterstützung bekamen – und weil dieser Streik sich in jeder besseren Enzyklopädie nachlesen lässt! Erinnern und gedenken wir – die damalig streikenden Menschen haben es verdient!

 Uwe Griebsch


Sommerfest des Heimatvereins Neukirchen

Am 9. September feierte der Heimatverein Neukirchen sein Sommerfest in der Kleingartenanlage "Fortschritt" Neukirchen, dazu hatte er auch uns als befreundeten Verein eingeladen. Matthias Jahn und Lutz Hanzig waren der Einladung gefolgt und verbrachten vier tolle Stunden mit den Neukirchener Heimatfreunden bei Musik, Gegrilltem und Getränken zu sehr moderaten Preisen, in angenehmer Atmosphäre bei anregenden Gesprächen. Das Wetter spielte mit, das Fest fand unter freiem Himmel statt. Eine wirklich gelungene Veranstaltung. Unser Vorsitzender, Matthias Jahn, hatte als kleinen Dank für die Einladung ein ebenso anregendes Getränk mitgebracht, mit dem die beiden Vorsitzenden der Heimatvereine Crimmitschau und Neukirchen auf eine weitere gute Zusammenarbeit anstießen.

Anstoßen


Gildetreffen der Nachtwächter, Türmer und Figuren

Vom Donnerstag, 31. August, bis zum Sonntag, 3. September 2023, fand in Crimmitschau das Regionaltreffen Ost der Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren statt. Neben den offiziellen Terminen gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm für die Öffentlichkeit, das gut angenommen wurde. Höhepunkte waren zweifelsohne der Löschangriff der historischen Persönlichkeiten am Freitag in Rudelswalde, die Vorstellung aller Figuren auf dem Markt am Samstag und der Rundgang mit dem Bahninspektor im Bahnhofsviertel am Sonntag, an dem noch einmal fast 50 Gäste teilnahmen. Organisiert wurde das Treffen von unserem rührigen Mitglied Helge Klemm, der an allen Tagen auch selbst im passenden Outfit als Nachtwächter, Gärtner, Mönch und Bahninspektor in Erscheinung trat. Hochachtung vor der immensen Arbeit, die in der Vorbereitung steckt und die Helge an den vier Tagen nahezu ununterbrochen geleistet hat. Zum Dank dafür wurde der Bahninspektor am Sonntag vor der historischen Kulisse des Bahnhofs zum Oberinspektor befördert (erstes Foto: Aushändigung der neuen Schulterstücke für die Uniform mit zwei Sternen). Unser Vereinsvorsitzender Matthias Jahn war der erste Gratulant (zweites Foto), und wir schließen uns an! Eine tolle Sache!

Anmerkung: Unter dem Reiter "Crimmitschau in Bildern" hat unser Vereinsfotograf Holm Schädel eine Fotostrecke zum Gildetreffen auf unsere Homepage hochgeladen!

OberinspektorGratulation

 

 


Feier Motteler

Gymnasium begeht 60. Jahrestag der Namensgebung

Mit einer Feierstunde wurden am 4. Juli in der Aula des Hauses Lindenstraße zwei Jubiläen gewürdigt, die das Gymnasium am Ende des Schuljahres begehen kann: Am 18. Juni wäre der 185. Geburtstag seines Namensgebers gewesen und am 5. Juli der 60. Jahrestag der Namensgebung „Julius Motteler“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Crimmitschau organisiert. Höhepunkt war die Einweihung eines Gemäldes, das Motteler zeigt und das nun seinen Platz in der Aula gefunden hat. Neben zahlreichen Lehrern, Vertretern der Schüler, dem Vorsitzenden des Schulfördervereins, Dr. Martin Seidel, und Mitgliedern des Heimatvereins war unter den Gästen auch unser Oberbürgermeister, André Raphael.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Schulleiterin, Katrin Penzel, die die Bedeutung der Traditionspflege am Gymnasium hervorhob, hielt unser 1. Vorsitzender, Matthias Jahn, auch Geschichtslehrer am Gymnasium, die „Laudatio“ auf Julius Motteler. Sehr anschaulich ging er auf seine Bedeutung für Crimmitschau und die deutsche Sozialdemokratie am Ende des 19. Jahrhunderts ein, nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern. Noch authentischer machte diese Zeit im Anschluss Torsten Schulze, Musiklehrer am Gymnasium, der auf dem Flügel das wohl wichtigste Kampflied der Arbeiter, die „Internationale“, anspielte. Dass dieses Lied heute zu Unrecht in der Versenkung verschwunden ist, zeigt ein Blick auf den hochaktuellen Text, denn da kämpfen die Arbeiter um „das Menschenrecht“!

Danach erfuhren die Gäste von unserem 2. Vorsitzenden, Lutz Hanzig, ebenfalls Geschichtslehrer am Gymnasium, Einiges über die Vergabe von Ehrennamen an Schulen in der DDR-Zeit und die Denkmalskultur in unserer Stadt. Und dann lenkte er die Aufmerksamkeit auf den Höhepunkt, nämlich DAS BILD, von dessen „Entdeckung“ und Erwerb er berichtete. Das „letzte Geheimnis“, nämlich das der Entstehung, lüftete Jürgen Szajny, Werdauer Maler und Grafiker, er war ebenfalls eingeladen und persönlich interessiert der Einladung und Bitte zu einem Statement gefolgt.  Er ist der Schöpfer des Bildes, das er 1973 für die damalige SED-Parteischule „Julius Motteler“ in Neukirchen – das vorherige und heutige Schloss Schweinsburg – gemalt hat. Nach der Auflösung der Schule gelangte es glücklicherweise in den Besitz des damaligen Heimatmuseums und nach dessen Auflösung in die Städtischen Kunstsammlungen, wo es 2009 von Herrn Hanzig „wiederentdeckt“ wurde. Er schritt dann auch zum letzten Akt der Veranstaltung, der feierlichen Enthüllung des Bildes. Frau Penzel dankte mit je einem Strauß Blumen dem Künstler und dem Organisator der Veranstaltung, bevor dann alle Beteiligten und Gäste mit einem Glas Sekt auf das Ereignis anstießen.


A.Beyer85

Verein gratuliert Jubilarin zum 85. Geburtstag

Am 4. Juli beging ein verdienstvolles Mitglied unseres Vereins, Annerose Beyer, ihren 85. Geburtstag. 1. und 2. Vorsitzender statteten der Jubilarin einen Besuch ab und übermittelten ihr die besten Wünsche des Vorstandes und der Mitglieder.

Als langjähriges und engagiertes Mitglied des Heimatvereins und langjährige Schatzmeisterin hat Frau Beyer maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Arbeit des Vereins und der Absicherung vieler seiner Projekte und trug damit auch in besonderem Maße zur Popularisierung des Heimatvereins in der Stadt Crimmitschau und der Region bei.


Crimmitschauere Grabkultur

Am Donnerstag, dem 22. Juni 2023, erfolgte das letzte Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte vor der Sommerpause. 13 Teilnehmer, darunter als Ehrengast Pfarrer Suarez, folgten der Einladung des Vorstandes. Treffpunkt war der Friedhof Crimmitschau, welcher eine kulturelle und architektonische Augenweide ist, man möge sich an meiner Ausdrucksweise zur Beschreibung eines Friedhofes nicht stoßen. Erwähnenswert ist auch, dass dieser Friedhof im Bildband "Impressionen und Geschichte" thematisiert wird.

Holger Norden eröffnete unseren Rundgang mit dem Hinweis, dass das Verwaltungsgebäude aus dem Jahr 1912 das dritte seiner Art an diesem Platz ist. Der folgende Rundgang führte uns bis an die hintere Friedhofsmauer, um dann an der östlichen Mauer entlang seinen Abschluss wieder am Verwaltungsgebäude zu finden. Abwechselnd wurden von Holger Norden und Pfarrer Suarez interessante Details zu einzelnen Gräbern und allgemein zum Friedhof erklärt. So war es interessant zu erfahren, dass die Gussdeckel der Gruften von der hiesigen (längst nicht mehr existierenden) Gießerei „Paul & Söhne“ an der Glauchauer Landstraße gefertigt wurden. Am Grab unseres ehemaligen Vorsitzenden Heinrich Otto legte unser jetziger 1. Vorsitzender Matthias Jahn einen Blumengruß ab, und wir gedachten unseres Vereinskameradens. Es würde den Platz und auch den Zweck dieser Rubrik sprengen, wenn ich hier alle Details berichten würde, welche wir erfahren durften. Besuchen Sie doch unseren Friedhof einmal selbst, mit dem Fokus auf die Einmaligkeit seiner Architektur.

Otto-Grab   Scheck

Zum Abschluss unseres ca. 90-minütigen Rundganges überreiche Matthias Jahn einen Scheck über 100 Euro an Pfarrer Suarez für die dringend notwendige Instandsetzung unser kleinen, aber sehr schönen Friedhofskapelle.

Fotografisch dokumentiert wurde das Treffen von Holm Schädel, welcher wieder mit Talent und sehr hohem Zeitaufwand eine Präsentation erschaffen wird. Die Wortwahl „erschaffen“ erfolgte bewusst, die Präsentationen unseres Multimediaspezialisten sind wahre Kunstwerke!

Abschließend erfolgte ein geselliges Beisammensein, wobei weitere Ziele des Vereins erörtert wurden.

An dieser Stelle sei mir noch ein Spendenaufruf für die Sanierung der Friedhofskapelle gestattet: Wer spenden möchte, kann sich direkt an die Friedhofsverwaltung, an den Heimatverein oder an die Kirchgemeinde wenden!

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


Crimmitschau hat gar keinen Bahnhof!

Unser Frühlingsfest brachte interessante Details zum Vorschein!

Unser Frühlingsfest am 24. Mai war ein voller Erfolg! Schon im Vorfeld gab es einen großen Freie-Presse-Beitrag (Lokalseite Werdau/Crimmitschau, Sa., 20. Mai) und danach noch einen tollen Bericht (Ebenda/Fr., 26. Mai)!

Treffpunkt war der Bahnhof Crimmitschau, er feierte sein 150-jähriges … Zu diesem besonderen Anlass musste es auch Besonderes geben: Zwei Modelle aus dem Festumzug der Stadtrechtsfeier von 2014, das Rathaus und die St. Laurentiuskirche, wurden für einen guten Zweck versteigert. Nach der Eröffnungsrede durch den 1. Vorsitzenden, Matthias Jahn, begann vor dem Gebäude die erfolgreiche Versteigerung! Für die Kinderarche der Stadt konnten auf diesem Weg 363 Euro (das Rathaus zu 200 Euro und die Kirche zu 163 Euro) „erbeutet“ werden. Mit weiteren Spenden kamen am Ende 503 Euro für den guten Zweck zusammen!

Danach führte Helge Klemm die Mitglieder des Vereins und zahlreiche Gäste in das Innere des ehrwürdigen Gebäudes. Natürlich passend gekleidet, in der Uniform eines Bahninspektors. Wortreich und wortgewandt erklärte er uns interessante Details zur Geschichte: vom Beginn vor 150 Jahren über die beste Zeit mit bis zu 200 verkauften Fahrkarten pro Tag bis zur Schließung des Gebäudes im Jahr 2001. Danach gab es ein Auf und Ab und seit kurzen hat das Gebäude wieder einen neuen Besitzer. Er war es auch, der uns einen Einblick in das Innere ermöglichte und gleichzeitig als Ehrengast vor Ort anwesend war. Ich selbst sah mich in die „gute alte Zeit“ versetzt, wo meine Eltern mit mir in den Urlaub in die Sächsische Schweiz oder meine Schulklasse zu einer Klassenfahrt starteten. Meine Cousine hat Jahre in der im Gebäude befindlichen Mitropa gearbeitet. Es wurden viele und vor allem gute Erinnerungen „geweckt“. Nach der Besichtigung des Innenbereiches führte uns Helge Klemm um den Außenbereich, wieder mit sehr interessanten Details angereichert. Wussten Sie, dass Crimmitschau weder einen Bahnhof noch einen Haltepunkt hat? Es gibt da Rangabstufungen: Bahnhof, Haltepunkt … und Überleitstelle. Dieser Begriff kommt von der Tatsache, dass es an diesem Punkt möglich ist, dass die Züge auf ein anderes Gleis geleitet werden können.

Im Anschluss gab es im Versammlungsraum der FFW Crimmitschau ein zünftiges Eisenbahneressen: Bockwurst mit Brötchen bzw. mit Kartoffelsalat. Unser Mitglied Rudolf Neumerkel hatte einige, teilweise über 100 Jahre alte Objekte mitgebracht, welche er erläuterte. Darunter war sogar eine uralte Karbidlampe und eine echte, lederne (wegen dem Funkenflug!) Lokführermütze.

Zu Ausklang des Treffens zeigte unser Multimediaspezialist Holm Schädel zwei seiner neuesten Werke: Eine Präsentation über die Zeitgeschichte des Bahnhofes und „alt trifft neu“, eine weitere Präsentation, in der alte Fotos exakt winkelgerecht mit neuem Bildmaterial verschmolzen wurden. Da mir der hohe technische und auch der zeitliche Aufwand dazu bekannt ist, kann der Verein nur dankbar sein, Holm Schädel in seinen Reihen zu haben.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


April-Treffen des Heimatvereins

Die Fachgruppe Heimatgeschichte traf sich diesmal an einem Mittwoch, am 19. April 2023, um das „Haus der Eindrücke“ im Gewerbecenter „Gebrüder Fürst“ zu besuchen. Es gebe jetzt an dieser Stelle sehr viel zu diesem Kleinod in 08459 Neukirchen/Pleiße zu schreiben, allerdings würde dies den Umfang des Artikels sprengen. Schauen Sie einfach selbst vorbei! Die Kontaktdaten werden am Schluss genannt. Ich versichere Ihnen, ein Besuch lohnt sich!

Der Urenkel des Fabrikanten Maximilian Fürst, Rainer Burkhardt, kaufte 2001 die 1899 gegründete Textilfabrik zurück und errichtete einen Gewerbepark. Am Eingang desselben befindet sich das „Haus der Eindrücke“. Durch die Räumlichkeiten geführt wurden wir durch Frau Kitty Dudacy, in höchstpersönlicher Begleitung von Rainer Burkhardt (Foto).

Etwa 90 spannende Minuten bekamen wir von beiden interessante Informationen zu den Ausstellungsstücken, welche in mehreren Räumen ein authentisches Bild der damaligen Zeit und der Geschichte der Familie von Rainer Burkhardt lebendig werden lassen.

Wer Interesse hat, die Aura dieser Räume zu erfahren, kann einen Termin unter 03762 / 40560 (Herr Rainer Burkhardt) oder 03762 / 41271 (Frau Kitty Dudacy) vereinbaren.

Über das „Haus der Eindrücke“ kann vor Ort auch eine kleine Broschüre erworben werden, außerdem ein kunstvoll gestalteter Bildband mit den 50 Ausgaben des Neukirchener „Heimatboten“.

Den Abschluss des Abends bildete ein geselliges Beisammensein der Teilnehmer im Restaurant des Schlosses Schweinsburg.

Hinweis: Im Mai findet kein Stammtisch statt, denn da ist unser Frühlingsfest (Infos dazu im vorstehenden Artikel)!

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


März-Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte

Das Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte am Donnerstag, dem 23. März, hatte kein festes Thema, es war ein lockerer Plausch über die Ziele des Vereins in den kommenden Monaten. Zum Stammtisch hatten sich lediglich zwei Handvoll Teilnehmer eingefunden, die Mehrzahl war entschuldigt.

Das Treffen wurde vom 1. Vorsitzenden Matthias Jahn eröffnet, welcher nach einer kurzen Einführung das Wort an die Teilnehmer übergab. Jeder der Teilnehmer brachte Vorschläge für weitere Aktivitäten ein, bzw. es wurden bereits eingebrachte Vorschläge präzisiert.

Anschließend lenkte Matthias Jahn die Aufmerksamkeit auf ein besonderes Ereignis in der Geschichte der Stadt: Unser im November vergangenen Jahres verstorbenes Vereinsmitglied Bernd Borchardt war mit Familie Bräuninger befreundet, in deren Familiengeschichte es zu einem interessanten, aber auch tragischen Ereignis gekommen war. Moritz Bräuninger, ursprünglich dem Tischlerhandwerk verschrieben, wanderte 1855 nach Amerika aus, um dort als evangelischer Missionar unter Indianern tätig zu werden. Das Leben von Moritz Bräuninger endete tragisch, er wurde der Legende nach von  Indianern getötet. Sicher überliefert ist das nicht, andere Quellen sprechen davon, dass Bräuninger von einen Bären getötet wurde. Die Geschichte des Moritz Bräuninger ist in drei Teilen im „Blickpunkt Crimmitschau ab der Ausgabe 13/2000 nachzulesen. Das Leben dieses Crimmitschauer Bürgers, der als Missionar nach Amerika gegangen ist, wurde bereits 1995 in der „Freien Presse“ aufgegriffen. Auch in Wikipedia findet sich dazu ein umfangreicher Artikel

https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Br%C3%A4uninger#Tod_von_Hand_der_sechs_Krieger?

Nach den Ausführungen zum „Missionar aus Crimmitschau“ war Zeit für einen weiteren Austausch bei Speise und Trank.

Das Datum des Treffens der Fachgruppe im April steht derzeit noch nicht final fest, der Zeitpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben. Geplant sind weiterhin das jährliche Frühlingsfest und wiederum eine Vereinsausfahrt, Details dazu werden in den kommenden Wochen genannt.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Das Schützenwesen in Crimmitschau

Zum Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte am 16. Februar 2023 mit dem Thema „Das Schützenwesen in Crimmitschau bis 1928“ hatten sich 14 Vereinsfreunde eingefunden.

Das Treffen wurde vom 1. Vorsitzenden Matthias Jahn eröffnet, welcher nach einer kurzen Einführung das Wort an die Teilnehmer übergab. Aus den Reihen der Teilnehmer kamen konstruktive Vorschläge zur Vereinsarbeit und es wurden Themenvorschläge unterbreitet. So schlug Knut Kirsche vor, Recherchen zu den Fabrikanten-Villen, den Gräber der Fabrikanten und deren Fabriken in Bezug auf das Stadtbild anzustellen und diese für einen Vortrag auszuwerten und zu kumulieren. Helge Klemm verwies auf die vorgesehene Besichtigung des Bahnhofes im Mai mit der Möglichkeit, danach einen Happen zu verköstigen. Uwe Griebsch bestätigte dazu den Kontakt mit einer ehemaligen Bahnmitarbeiterin, welche über 10 Jahre mit ihrer Familie eine Dienstwohnung im Bahnhofsgebäude bewohnte. Diese Frau hat ihr Interesse an einer Teilnahme bereits signalisiert. Uwe Griebsch steht dazu mit ihr in weiterer Verbindung.

Im Anschluss hielt Matthias Jahn einen imposanten Vortrag, untermalt mit einer Präsentation, zum Schützenwesen unserer Stadt. Quellen seines Vortrages sind die beiden Festschriften „Crimmitschauer Schützenerinnerungen“ von 1903 und 1928. An dieser Stelle werde ich den Inhalt wegen seines Umfanges und Komplexität nur in Stichpunkten aufführen:

  • ab 1452 existierte ein sogenanntes „Harnisch-Verzeichnis“, welches 90 wehrfähige Männer (es bestand die Pflicht zur Verteidigung der Stadt im Fall eines Angriffs) auflistete. Die Mehrzahl dieser Männer trug eine Armbrust als Bewaffnung
  • 1603 Erwähnung eines Armbrustschützenvereins
  • ca. 1719 ist wahrscheinlich der jetzige Schützenplatz entstanden; seine „große Zeit“ hatte der Schützenplatz 1808 – 1874, wahrscheinlich 1808 entstand das 2. (und letzte) Schützenhaus auf dem Platz, welches zu DDR Zeiten Jugendtreff war und in den letzten DDR-Jahren der Bauarbeiterversorgung diente
  • ab 1808 trugen die Schützen Uniformen (Trachten)
  • 1861 wurde eine Gasbeleuchtung im Schützenhaus installiert
  • das erste Feuerwerk fand nach vorliegenden Dokumenten 1862 statt
  • vermutlich aus Gründen der Sicherheit wurde das eigentliche Wettschießen in die Mark Sahnau verlegt, wo der Brauereibesitzer Mummert ein Gelände erworben und passend hat herrichten lassen

Die Chronik des Schützenwesens endet im Jahr 1928; 1945 erfolgte ein Verbot des Vereins. 1995 entstand dieser in Lauenhain wieder neu und existiert bis heute.

Nach dem Vortrag war Zeit für einen Austausch bei Speise und Trank. Erwähnt wurde, dass einer Legende nach in der erwähnten Mark Sahnau auch die Burg „Sahnburgk“ gestanden haben soll.

Unser Fotospezialist Holm Schädel zeigte noch eine von ihm erstellte Präsentation zum Tag der offenen Tür an der Käthe-Kollwitz-Schule und an unserem Gymnasium. Den Abschluss des Treffens bildete eine Fotopräsentation, gleichfalls von Holm Schädel, mit dem Thema „Sommerspaziergang rund um Schloss Blankenhain“.

Das nächste Treffen der Fachgruppe soll am Donnerstag, dem 23. März, im Eisstadion stattfinden.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Die Weihnachtsruhe ist beendet - erster Stammtisch fand statt!

Das erste Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte im Jahr 2023 fand am 26. Januar statt.

Ein vorgegebenes Thema für das erste Treffen im neuen Jahr war nicht vorgesehen, es sollte ein zwangloses Miteinander über den „Jahresausblick“ werden. Aber wie aus dem „Nichts“ entstand ein spannendes Gespräch um teilweise mehrere hundert Jahre alte Urkunden aus dem Fundus der historischen Sammlung der Stadt. Untermalt wurde dieses Fachsimpeln von einer medialen Präsentation dieser Dokumente durch den Vereinsfotografen und Multimediaspezialisten Holm Schädel. Anzumerken ist, dass dieser Vereinskamerad dafür nicht nur sehr viele Stunden seiner Freizeit opfert, sondern auch noch seine private Technik zur Verfügung stellt!

Weiterhin gab es Gespräche zu historischen Gebäuden der Stadt wie der Post und dem Bahnhof. Geplant ist, dass der Bahnhof, ein historisch wertvolles Gebäude, das in diesem Jahr 150 Jahre alt wird, im Rahmen einer Exkursion besichtigt werden soll. Uwe Griebsch konnte Kontakt zu einer ehemaligen Bahnangestellten knüpfen, welche über 10 Jahre mit ihrer Familie im Bahnhof wohnte. Er bemüht sich, diese Frau für eine Teilnahme an einem Vereinsabend zu gewinnen, zumal sie noch über Bilddokumente der Räumlichkeiten verfügt. Ihre Teilnahme, Fotopräsentation und Erläuterungen wären eine hohe Bereicherung für den Verein.

Der 2. Vorsitzende, Lutz Hanzig, stellte für die Stadt anstehenden Jubiläen des Jahres 2023 vor, die Gegenstand von Veranstaltungen des Vereins werden könnten, darunter der 120. Jahrestag des Beginns des Crimmitschauer Textilarbeiterstreikes oder der 50. Jahrestag der Umwandlung unseres Heimatmuseums in die „Arbeitergedenkstätte“ (vgl. unter "Geschichte Crimmitschaus" den Punkt "Jubiläen 2023). Weiterhin erfolgte eine noch unverbindliche Ankündigung der für das Jahr geplanten Vereinstätigkeiten. So soll es im Februar einen Informationsabend zum in diesem Jahr schon wieder 20 Jahre zurückliegenden Abriss des Schützenhauses geben, im März steht ein Heimatabend im Eisstadion Crimmitschau auf dem Plan. Für Mai ist eine Wiederholung unseres im vergangenen Jahr erstmals organisierten Frühlingsfestes geplant, das durchaus zu einer Vereinstradition werden könnte. Vorgesehen ist auch ein Rundgang über unseren historisch bemerkenswerten Friedhof und schlussendlich wird der Verein wieder eine Ausfahrt durchführen, Ziel noch unbekannt. Vorschläge?

Zum Abschluss präsentierte Holm Schädel noch einmal die von ihm technisch aufwendig und hervorragend gestaltete Fotopräsentation mit Bildern, die Ausschnitte der Stadt im Abstand von mehreren Jahrzehnten zeigte. Auch hier entspannte sich eine intensive Diskussion zu den einzelnen Motiven.

100 Schornsteine

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


Nach zwei Jahren Pause endlich wieder eine Weihnachtsfeier!

Etwa 50 Mitglieder fanden sich am frühen Abend des 9. Dezember im Carpe Diem ein, wo bereits der kulturelle Teil vorbereitet war und am kulinarischen Genuss gearbeitet wurde.

Der 1. Vorsitzende Matthias Jahn begrüßte und gedachte zuerst unseres langjährigen und kürzlich verstorbenen Mitgliedes Bernd Borchardt mit ehrenden Worten und einer Schweigeminute. Auch außerhalb des Vereins war Bernd Borchardt in Crimmitschau bekannt und beliebt: als langjähriger Schwimmmeister im Sahnbad und anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Numismatik.

Dann gab Matthias Jahn den Ablauf des Abends bekannt; bei mir kam die Vermutung auf, die ausgefallenen Feiern der beiden vergangenen Jahre sollten am heutigen Tag nachgeholt werden.

Das Programm konnte sich mehr als sehen und hören lassen! Eine Tombola mit exklusiven Preisen! Ein erheiterndes Wort-Ratespiel, eine Dia-Show und Wurst schätzen. Nein, nicht deren Geschmack – das Gewicht war gefragt! Dem Sieger erwartete als Preis – die Wurst. Gedichte wurden vorgetragen und Weihnachtslieder stimmungsvoll gesungen. Letzteres eine Tradition, die unser verstorbener erster Vorsitzender, Heinrich Otto, eingeführt hatte und die wir ihm zu Ehren weiterführen. Danke in diesem Zusammenhang an Karin Weichart, die den Ton angab und die Sänger auf dem Keyboard begleitete.

Medial untermalt wurde der Abend mit einer Bildprojektion „Gegenwart trifft Vergangenheit“ von Holm Schädel, dem Fotografen und Bildbearbeitungsspezialisten des Vereins. Aufnahmen der Gegenwart wurden mit ortsidentischen (und auch im Blickwinkel identischen) sehr alten Fotos kombiniert und veranschaulichten die Veränderungen der letzten hundert Jahre an markanten Punkten unserer Stadt. Holm Schädel lieferte zu der Projektion zusätzlich sehr interessante Detailausführungen.

In geselliger Runde wurde bis in den späteren Abend hinein gefachsimpelt, es wurden Erinnerungen ausgetauscht oder es sich einfach kommunikativ gesellig gemütlich gemacht …

Zum Schluss ein Dank an die Initiatoren, welche erhebliche Zeit in die Vorbereitung gesteckt haben. Danke auch an das Team des Carpe Diem für sein Engagement bei der Bewirtung, die unseren Gaumen schmeichelte. Danke auch für den auf Kosten des Hauses ausgeschenkten Glühwein!

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben sollten, schreiben Sie uns (Kontaktformular auf der Homepage) oder sprechen Sie uns an – wir freuen uns über neue Mitglieder!

Uwe Griebsch


Fachgruppe Heimatgeschichte in der Sonderausstellung „800 Jahre christliches Leben in Crimmitschau“ in der St. Laurentiuskirche

Das letzte Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte im Jahr 2022 fand in der St. Laurentiuskirche statt. Seit einigen Wochen wird in deren Winterkirche die Ausstellung „800 Jahre christliches Leben in Crimmitschau“ gezeigt. Ursprünglich war diese Ausstellung für nur wenige Wochen angedacht gewesen, wird aber wegen des großen Interesses bis (mindestens) Ostern 2023 verlängert werden. Allerdings wäre der ursprünglich angedachte kurze Zeitraum auch unpassend gegenüber dem Aufwand und der hohen Anzahl der teilweise mehrere 100 Jahre alten Exponate gewesen.

18 Uhr fand sich eine relativ kleine Gruppe, darunter zwei erst kürzlich aufgenommene Mitglieder, in der Kirche ein. Ein Teil der Mitglieder hatte sich entschuldigt, kann aber die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten besuchen.

Geführt wurden wir durch Herrn Pfarrer Suarez, welcher uns außerhalb des geplanten Programms  zusätzlich Details zum Hauptaltar der Kirche erzählte, denn es hatten sich spontan Fragen ergeben.

Zur Führung selbst fällt es mir schwer, Details zu schreiben. Die Ausführungen zu den Exponaten waren einfach zu detailliert und die Anzahl der Exponate zu hoch. Selbst wenn ich alle Informationen hätte aufnehmen und verarbeiten können, diese hier niederzuschreiben, würde eher ein Heft als einen Artikel ergeben.

Faszinierend war für mich zu erfahren, dass es „Kontaktreliquien“ gibt; Reliquien die, wenn ich es richtig verstanden habe, zu kirchlichen Reliquien wurden, weil diese ursprünglichen Gegenstände im direkten Kontakt mit heiligen Dingen waren bzw. gekommen sind.

Pfarrer Suarez fand die richtigen Worte, um uns Laien die teilweise hohe Komplexität der Ausstellungsstücke zu erläutern. Wissen zu besitzen, ist das eine, Wissen zu vermitteln ist der schwerere Part.

Nach der Führung, sie dauerte etwa eine Stunde, bedankten sich die Teilnehmer bei Pfarrer Suarez für seine Zeit für uns mit einer Gabe in die Kollekte.

Hinweis: Unsere Weihnachtsfeier findet am Freitag, dem 9. Dezember 2022, um 17.30 Uhr in „Carpe Diem“ (Tugendpfad, am Friedhof) statt (siehe unten).

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular bei uns melden.

Uwe Griebsch


Unsere Jahreshauptversammlung...

… fand am 12. Oktober im Vereinsraum der Tuchfabrik Gebr. Pfau statt. 29 Mitglieder waren der Einladung gefolgt, unter ihnen auch Crimmitschaus Oberbürgermeister, André Raphael. Unser Vorsitzender, Matthias Jahn, berichtete über die Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr. Trotz Corona-Einschränkungen (keine Weihnachtsfeier) gab es fast jeden Monat einen Stammtisch, es gab eine Ausfahrt, ein Frühlingsfest, die Beteiligung an zwei Veranstaltungen der Festwoche „800 Jahre christliches Leben in Crimmitschau“ und am Aufsteller auf dem Schützenplatz, um nur einige Highlights zu nennen.

Ein Highlight gab es auch an diesem Abend – keine Wahl eines neuen Vorstandes, aber die Ernennung eines neuen Ehrenmitgliedes, des zweiten nach unserem verdienstvollen Crimmitschauer Restaurator Werner Pitzschler (1998). Diese Ehre wurde Rudolf Neumerkel aus Neukirchen zuteil. In der Laudatio, die Matthias Jahn aus diesem Anlass hielt, heißt es unter anderem:

„Der Verein würdigt damit seine langjährige Forschung zur Geschichte der ehemals verbundenen Gemeinden Crimmitschau und Neukirchen, insbesondere auf dem Gebiet der Kirchen und Klöster sowie zu den ehemaligen Mühlen an der Pleiße.

Diese Forschungen fanden nicht nur Eingang in die Chronik der Stadt Crimmitschau 2013/14, sondern waren auch Gegenstand interessanter Heimatabende.

Durch informative und lehrreiche Vorträge und Veröffentlichungen hat Rudolf Neumerkel dazu beigetragen, die Geschichte unserer Heimat im Bewusstsein der Bürger lebendig zu halten und unser Vereinsleben zu bereichern.

Die gute Zusammenarbeit der Heimatfreunde in Neukirchen und Crimmitschau war ihm stets ein besonders Anliegen.“

R.N. Ehrenmitglied

Wir wünschen unserem Ehrenmitglied Gesundheit und Wohlergehen sowie Freude an der Heimatgeschichtsforschung und Vereinsarbeit!

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Mitgliederversammlung an diesem Abend auch drei neue Mitglieder aufgenommen hat!


Treffen der AG Heimatgeschichte im Kloster Frankenhausen

Am 22. September 2022 besichtigten wir das Kloster Frankenhausen und Teile des Außengeländes. Etwa 20 Interessierte hatten sich eingefunden, darunter auch eine an unserer Tätigkeit interessierte Frau, welche gleich ihren Aufnahmeantrag mitbrachte.

Eröffnet wurde das Treffen vom 1. Vorsitzenden, Matthias Jahn, welcher nach seiner Einführung an Herrn Klaus Fortenbacher übergab. Herr Fortenbacher ist Mitglied im Verein sächsischen Heimatschutz e.V., der zwei Gebäude des Komplexes besitzt und wieder aufbaut. Als Restaurator ist er zudem fachkundig, was alte Gebäude anbelangt. So konnte uns Herr Fortenbacher mit seinem umfangreichen Wissen, unterlegt mit alten Fotos (aus der Zeit um 1900), bei einer Führung beeindrucken.

Zuerst ein paar Jahreszahlen: Ursprünglich stand an dieser Stelle eine kleine Burg, welche 1276 von den Wettinern niedergebrannt wurde. 1292 entstand an der Stelle ein Zisterzienser-Nonnenkloster. Der Überlieferung nach kamen die Nonnen aus der Grünberger Gegend. Das Kloster brannte um 1410 nieder. Der spätere Gebäudekomplex war im Baustil des Rokokos errichtet. Etwa 1835 gab es ein Witwenhaus am Kloster. Direkt anliegend war eine Brennerei, welche das Braurecht besaß. Wand an Wand war eine Mühle, dessen Grundkörper heute noch steht. Sogar die (zugemauerte) Tür Richtung Mühlrad ist noch erkennbar. Von der Brennerei steht allerdings nur noch die Rückwand. Das Kloster selbst wurde belegbar auf den Grundmauern der Burg errichtet. Bei der Sanierung wurden hoch interessante Funde in einem zugeschütteten Kamin gefunden. Im Obergeschoss war wahrscheinlich eine Kapelle vorhanden, die eigentliche Kirche zu Frankenhausen (wurde wahrscheinlich vom Kloster mit genutzt) existiert noch heute in direkter Nähe. Sie wurde im 12. Jahrhundert errichtet und um 1729 im barocken Baustil in ihrer jetzigen Ausgestaltung umgebaut.  

Zur Klosteranlage gehören weitere, allerdings verfallene Gebäude. Sie befinden sich nicht mehr in den Händen der Stadt, der italienische Besitzer kümmert sich nicht darum. Die Stadt hat eine Notsicherung begonnen, deren Kosten von dieser, zumindest vorerst, zu tragen sind und dem Besitzer in Rechnung gestellt werden sollen.

Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst. Auf dem Gelände befand sich später ein Rittergut, einer der Besitzer war David Friedrich Oehler, der Begründer der Crimmitschauer Textilindustrie, der hier Merino-Schafe züchtete. 1945 kam es zur Enteignung, der Grundbesitz wurde an Neubauern aufgeteilt, später (bis zur Wende) residierte hier eine LPG.

Nach Abschluss der etwa einstündigen Führung bedankte sich unser Vorsitzender mit einem Präsent bei Herrn Fortenbacher für seine beeindruckende Wissensvermittlung. Im modern ausgebauten Obergeschoß der ehemaligen Klosterschule kam es bei Speise und Trank zu einem regen Austausch über das Gehörte. Im Anschluss führte uns Lutz Hanzig, 2. Vorsitzender und Organisator dieses Treffens, noch über das Außengelände. Hier existiert ein wunderschön gestalteter und sehr gepflegter Klostergarten, welchen ich ab und an aufsuche, um Ruhe und Besinnung zu finden. Lutz Hanzig erklärte uns Näheres zu den Gebäuden, wir erfuhren, dass das kleine und fast völlig verfallene Gebäude nahe der ehemaligen Mühle das Haus des Schäfers gewesen war.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch

HVC im Kloster


Unsere Ausfahrt 2022 nach Tschechien

Becov neu

„Sind Sie der Chef der Reisegruppe?“, wurde Dr. Beier an der Kasse im tschechischen Becov (Foto: Burg und Schloss) gefragt. Seine Antwort: „Noch bin ich Chef, aber wenn das so weitergeht, dann werde ich heute noch gesteinigt.“ Hintergrund: Die Heimatfreunde aus Werdau und Crimmitschau haben in den letzten rund dreißig Jahren viele erstklassige Reiseziele der näheren Umgebung besucht. Um den hohen Anspruch zu halten, führten die Jahresausfahrten zuletzt immer weiter weg. Dieses Jahr ging sie am 27. August 2022 nach Tschechien in den Kaiserwald. Dort gibt es das Kloster Teplá und die Burg Becov. Die Anreise dauerte allerdings etwa vier Stunden, und der steile Aufstieg zur Burg brachte manches ältere Vereinsmitglied an die Leistungsgrenze, zumal gerade ein Regenschauer niederging.

Entschädigt wurden die Teilnehmenden zuerst durch die Besichtigung der Park- und Klosteranlage von Teplá (Stift Tepl/Foto) 40 Kilometer südlich von Karlsbad.

Tepl

Das Kloster wurde um 1200 als Prämonstratenser-Kloster gegründet. Von etwas 1400 bis 1945 standen Kloster und Umland unter deutschem Einfluss (deutsche Kolonisation...) und erlebten manche Blütezeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Deutschen begann ein Niedergang der Klosteranlage. Erst seit Ende der 1980er-Jahre wurde diese Entwicklung aufgehalten und es fanden und finden umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen statt.

Die Besucher beeindruckt neben der weitläufigen Klosteranlage mit ihren vielen Gebäuden vor allem die Klosterkirche. Diese wird gerade im Altarbereich restauriert. Sie wirkt durch ihre farbige Gestaltung und bildhauerische Fülle. Als nationale kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeit gilt die Bibliothek des Klosters (Foto). Sie ist im opulenten Stil des Neobarock mit vielen Holzschnitzereien und einem großen Deckengemälde gestaltet und in jedem Falle etwas fürs Auge.

Bibo

Nur wenige Kilometer entfernt liegen Burg und Schloss Becov. Die meisten haben noch nie etwas davon gehört. Deshalb wissen sie auch nicht, dass dort das größte Kulturgut Tschechiens nach den Böhmischen Kronjuwelen zu besichtigen ist: der Sankt-Maurus-Schrein (Fotoverbot...).

Dieser Reliquienschrein hat einen hölzernen Kern, der rundum vollständig verziert ist mit vergoldetem Silberblech, mit Statuen und Reliefs, mit Edelsteinen und Filigranarbeiten. Auf der Burg wird er in einem dunklen Zimmer hell angestrahlt, sodass das viele Gold maximal zur Geltung kommt und die meisten Betrachter überwältigt sind. In seinem Inneren liegen über 1000 Jahre alte Knochen, der Legende nach von Heiligen, unter anderem von Heiligen Maurus. Der ist nicht der Heilige Mauritius. Es lohnt sich, dazu mal etwas nachzuforschen. Der Schrein war über 30 Jahre auf der Burg versteckt. Seine Wiederentdeckung ist eine faszinierende Geschichte, die Sie unter https://deutsch.radio.cz/das-reliquiar-des-heiligen-maurus-ein-kriminalfall-mit-happy-end-8568494 nachlesen können.

Für alle Heimatfreunde war es eine anspruchsvolle Ausfahrt. Wir waren lange unterwegs, konnten viel erkunden und Neues erfahren. Auch in Bezug auf die tschechische Gastronomie, die viele von uns etwas romantischer in Erinnerung hatten...

Zum Schluss gilt unser Gruß den Heimatfreunden aus Werdau, mit denen wir unterwegs waren. Ein großes Dankeschön geht an Herrn Olaf Wendler am Steuer des Busses sowie an Herrn Dr. Beier, der alles geplant und organisiert hat!

Matthias Jahn

Heimatverein Crimmitschau


Unser Treffen im Schloss Schweinsburg

Die Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins besichtigte am 21. Juli 2022  das Schloss Schweinsburg, von dem wahrscheinlich im 12. Jahrhundert die Gründung der Siedlung Crimmitschau ausging. Damit gilt das Schloss als die „Wiege Crimmitschaus“.

Zuerst einige Ausführungen zur Historie: Um das Jahr 1000 herum entstand auf dem Gelände vermutlich eine Burganlage. 1222 wurde diese Burg und die Stadt Crimmitschau erstmals urkundlich erwähnt. Achtung! Diese Erwähnung beinhaltet nicht das Stadtrecht! Dieses wurde Crimmitschau erst 1414 verliehen. Das Schloss Schweinsburg erlebte in seiner langen Geschichte viele Veränderungen – diese hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen des Beitrages sprengen. Einige markante Daten möchte ich aber dem geneigten Leser nicht vorenthalten. 1499 war die erste Erwähnung des Namens „Schweinsburg“, der Grund war ein hoher Bestand an Wildschweinen. 1642 bis 1721 beherbergte das Schloss die reiche und mächtige königliche Familie von Bose. 1721 wurde das Oberschloss im Barockstil erweitert. Im Jahre 1900 war die Errichtung einer Majolika (Keramik) Manufaktur, welche aber nur bis 1906 produzierte. 1914 bis 1916 war das Schloss ein Genesungsheim (Krankenhaus) für Soldaten des 1. Weltkrieges. Am 30. Juni 1946 wurden die letzte Besitzer, die Familie Wolf, enteignet, danach wurde es als Parteischule der SED „Julius Motteler“ genutzt. 1995 wurden die Gebäude durch das Kolping Bildungswerk Sachsen e.V.  gekauft, welches den Ausbau zu einer Tagungsstätte plante. 1998 erfolgte die Renovierung, Ausbau und Modernisierung zu dem heutigen sehr modernen und noblen Hotelkomplex. Die Insolvenz des Bildungswerkes im Jahr 2000 brachte einige an den Baumaßnahmen beteiligten örtlichen Handwerker in große finanzielle Schwierigkeiten.

Obwohl ich bereits sechs Jahrzehnte Crimmitschau bewohne, war ich vor dem Treffen noch nie in diesem Schloss gewesen. Von außen eher unscheinbar, im Inneren einfach exklusive Klasse! Dies hatte ich so nicht erwartet! Die Führung durch das Schloss begann mit einem durch Bilder unterlegten Vortrag von Herrn Rudolf Neumerkel, ein Mann mit hoher Expertise zu diesem Gebäude. Gehalten wurde der Vortrag im Europasaal, mich als Handwerker und Techniker faszinierten hier handwerkliche und technische Details, die von einem Hang zur Perfektion zeugen. Wir erfuhren von Herrn Neumerkel, dass von den ursprünglich drei Glocken nur noch eine existiert, diese hängt in der Crimmitschauer Friedhofskapelle (hat der Heimatverein auch schon besichtigt). Ein bis etwa 1946 existierender Teich ist jetzt eine Schrebergartenanlage. Auf dem Gelände befinden sich allerdings ein weiterer Naturteich und ein künstlich angelegtes recht großes Wasserbecken im barocken Garten des Schlosses.

Nach dem Vortrag besichtigten wir diverse Räumlichkeiten, darunter auch den Dachboden, und erfuhren so „ganz nebenbei“, dass es eine Schlosskapelle gab, welche von der SED-Parteischule als Sportraum genutzt wurde und heute einen Seminarraum beherbergt. Der Rittersaal, ein exklusiver Speiseraum, war der nächste Punkt in der Führung. Neben dem Rittersaal war die frühere Schlosskirche, bitte nicht mit der Schlosskapelle verwechseln. Zum Schluss des Rundgangs wurde die damalige Bibliothek besichtigt, dieser Raum erfüllt heute mit gediegenen Mobiliar eher Repräsentationszwecke.

Abschließend bedankte sich unser 1. Vorsitzender Matthias Jahn mit einer kurzen Ansprache bei Herrn Neumerkel für seine tiefgründige Vermittlung von Daten und Fakten zum Schloss. Wie immer wurde vom Vereinskamerad Holm Schädel unsere Besichtigung fotografisch begleitet.

Nach dem Rundgang trafen sich die Teilnehmer zu einem Imbiss im Schlosshof der Unterburg.

Am 27. August findet unsere jährliche Ausfahrt (ausgebucht) statt, dieses Jahr geht es nach Tschechien. Im September ist ein Heimatabend geplant.

Uwe Griebsch

Rungang um das Schloss

Die Teilnehmer beim Rundgang um das Schloss


Unser "Stammtisch" besucht die Rudelswalder Kirche

Ein weiteres Treffen der Fachgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins fand am 23. Juni 2022, wie fast immer, an einem Donnerstag statt: Die St. Katharinenkirche von Rudelswalde, einem Ortsteil von Crimmitschau, war unser Ziel.

Durch die Kirche und (natürlich) auch durch ihre Geschichte wurden wir von Helge Klemm, passend als Mönch gekleidet, in Begleitung seines Enkels geführt. Nach einigen Worten zur Begrüßung durch Holger Norden ging es los, … wir tauchten ein in die 210jährige Geschichte dieser kleinen, aber schicken Kirche. Ursprünglich war auf dem Gelände der Friedhof angelegt, welcher allerdings schon vor sehr langer Zeit aus Platzgründen (Pest) an den Rand des Ortes verlegt werden musste. Die heutige St. Katharinenkirche wurde in den Jahren 1811/12 erbaut und erhielt im Jahr 1861 eine Orgel des Orgelbaumeisters Christoph Opitz mit 8 Registern. Im Jahr 2000 wurde diese in ihrem Äußeren restauriert und 2005 konnten die Pfeifen erneuert werden; von ihrem wundervollen Klang konnten wir uns bei einer kurzen Vorführung durch Herrn Leupold überzeugen. Die Empore entstand in ihrer jetzigen Form 1830 und wurde gleichfalls im Jahr 2000 restauriert. Das Chorgestühl ist im Stil des „Bauernbarock“ gefertigt. Die geschmiedete Eingangstür zum Gelände und die kunstvolle Holztür zur Kirche waren die Meisterstücke örtlicher Handwerksmeister, welche optisch und technisch ganze Arbeit geleistet haben. Zu erwähnen sei, dass diese Kirche keinen Turm im allgemeinen Sinn besitzt, sondern einen sogenannten Dachreiter, welcher die Glocke beherbergt. Selbstredend besuchten wir auch den Dachboden, von dem aus die Glocke sichtbar ist. Wie so viele Glocken muss auch diese restauriert bzw. ersetzt werden. Ein kostspieliges Unterfangen, wofür derzeit Spenden gesammelt werden. Aus Gründen der Statik kann nur noch eine Glocke montiert werden. Gleichfalls aus statischen Gründen darf auch die jetzige Glocke nicht mehr geläutet werden. Für die Glocke und die Erneuerung der tragenden Elemente werden bis zu 60.000 Euro benötigt. Ein „Anzeiger“ zur derzeitigen Höhe der eingegangenen Spenden befindet sich vor der Kirche. Für mich als Techniker war es spannend, einen Blick auf die alte Schalttafel auf dem Dachboden zu werfen. Ich erkannte einzelne Teile wie Schützen und Zeitschalteinheiten aus tiefsten DDR-Zeiten wieder.

Heimatverein übergibt Spende für die neue Glocke

Übergabe Spende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss wurde Herrn Leupold vom Kirchenvorstand eine Spende des Heimatvereins in Höhe von 100 Euro für die neue Glocke avisiert – symbolisch von unserem Vorsitzenden, Matthias Jahn, überreicht durch einen „Scheck“. Fotografisch dokumentiert wurde unser Besuch vom Vereinsfotografen Holm Schädel. Eine kurze Dankesrede von Holger Norden an Helge Klemm für seine äußerst informativen und detaillierten Ausführungen beendete Teil 1 des Treffens. Teil 2, die Gesprächsrunde, fand im benachbarten Regenbogenhof statt.

Wie immer zum Abschluss: Wer Interesse hat, sich im Verein einzubringen, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage bei uns melden.

Uwe Griebsch


Verdienstvolle Sängerin feierte ihren 85. Geburtstag - der Verein gratuliert!

Am 18. Juni hatte der Vorstand des Vereins wieder eine angenehme Aufgabe zu erfüllen: Eines der verdienstvollsten Mitglieder des Vereins und des Sahntalchores, Frau Renate Henke, beging ihren 85. Geburtstag. Der 1. Vorsitzende, Matthias Jahn, und Schriftführer Holger Norden waren bei der Jubilarin und überbrachten die herzlichsten Glückwünsche des Vorstandes und der Mitglieder und natürlich einen angemessenen Strauß Blumen. Frau Henke singt zwar nicht mehr im Sahntalchor, den es ja seit letztem Jahr nicht mehr gibt, sie ist aber immer noch diesbezüglich aktiv im Großen Chor der Kantorei St. Laurentius-Luther. Wir wünschen ihr weiterhin frohes Schaffen, viel Gesundheit, eine glockenhelle Stimme und viel Freude am Singen!R.Henke 85. Geb.


Vorstand berät über die nächsten Termine

Auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Vorstand die nächsten Aktionen des Vereins beschlossen, die hiermit für alle Mitglieder (und Interessenten) zugänglich gemacht werden sollen:

  • Die Ausfahrt am 27. August wurde ja schon (untenstehend) beworben.
  • Die Mitgliederversammlung wird in diesem Jahr am Mittwoch, dem 12. Oktober, stattfinden.
  • Es soll auch wieder eine Vereinsweihnachtsfeier geben, in diesem Jahr in unserem "Vereinsrestaurant" Carpe Diem, und zwar am 9. Dezember.
  • Die beiden nächsten Stammtische finden am 23. Juni - Besichtigung der Kirche Rudelswalde - und am 21. Juli - Besichtigung Schloss Schweinsburg - statt.

Wir bitten unsere Mitglieder, sich diese Termine schon einmal in ihren Kalender einzutragen. Gesonderte Einladungen mit den genauen Informationen erfolgen dann zu gegebener Zeit.

Lutz Hanzig, 2. Vorsitzender, im Namen des Vorstandes


Das Schulhaus Lindenstraße 6 vor 1934

Rückblick auf unser Frühlingsfest – und Vorschau auf unsere Ausfahrt

Am 20. Mai fand nun endlich die „Ersatzveranstaltung“ für unsere ausgefallene Weihnachtsfeier statt – sogar mit heimatgeschichtlichem Bezug. Denn am Tag zuvor war es genau 125 Jahre her, dass das Schulgebäude in der Lindenstraße 6 eingeweiht worden war. Aus diesem Anlass hatte sich der Verein von der Schule einladen lassen und Mitgliedern und Partnern für das heutige Haus Lindenstraße des Julius-Motteler-Gymnasiums Einblicke in das altehrwürdige Haus ermöglicht. Einführende Worte zum Beginn des Treffens hielte die Schulleiterin, Frau Katrin Penzel. Lutz Hanzig, 2. Vorsitzender des Vereins und selbst Lehrer für Kunst und Geschichte am Gymnasium, führte die Gäste durch das Haus. Vom Direktorat über die Fachkabinette bis hin zur Aula stand den Besuchern das Haus offen, Lutz Hanzig war wiederum für unsere Fragen offen … So konnte ich mich über die Regelungen betreffs der Schulliteratur und über die Gestattung von CAS (Computer Algebra System) während der Prüfungen informieren.

Haus Lindenstraße ist „kreidefreie“ Schule

Das Haus verfügt komplett über voll digitale „Tafeln“, eine uralte (letzte) Kreidetafel wird noch in der Aula benutzt, welche das charmante Flair dieses Raumes unterstreicht. Die enormen Möglichkeiten digitaler Schultafeln wurden uns von Lutz Hanzig zum Abschluss der Führung demonstriert – echt beeindruckend: Großbildschirm, Internet, fast unbegrenzte „Zeichenfläche“, elektronische Zeichenmöglichkeiten, Vernetzung mit der IT der Schule … Im Prinzip ist eine moderne digitale Schultafel ein Tablett-PC in enormer Größe.

Abschließend hielt unser 1. Vorsitzender, Matthias Jahn, gleichfalls Pädagoge am Haus (Deutsch und Geschichte), einen kurzen Vortrag zur Geschichte dieser Schule, natürlich illustriert mit digitalen Fotos, präsentiert auf der digitalen Tafel. Vom Grundansatz her war diese Einrichtung schon immer etwas Besonderes, was sich z.B. darin zeigt, dass hier im Schuljahr 1915/16 lediglich 200 Schüler – und die ersten drei Mädchen (!) – unterrichtet wurden. Dazu muss gesagt werden, dass zu diesem Zeitpunkt in allen anderen sechs Schulen der Stadt zusammen etwa 4000 Schüler unterrichtet wurden. Heute, im Jahr 2022, absolvieren ca. 500 Schülerinnen und Schüler den höheren Bildungsweg, unterrichtet von 38 Lehrerinnen und 11 Lehrern. Kleine Anmerkung: Geschichtlich wurde Crimmitschau vor genau 800 Jahren, also 1222 erstmals erwähnt, und bereits 1472 findet sich die erste Erwähnung einer Schule in der Stadt.

Gemütliches Beisammensein zum Abschluss

Fazit: Eine in allen Punkten gelungene Führung, die das Wissen der Anwesenden bereicherte. Zum Thema „Wissen“ sei noch Pastor Schinck, welcher die Schule am 19. Mai 1897 weihte, zitiert, er meinte, „dass die Macht des Wissens nicht überschätzt werden sollte, und ein Tropfen des christlichen Glaubens ist besser als ein Meer von Wissen“.

Die Anwesenden glaubten, trotz gegenteiliger Prognose, an gutes Wetter, und wurden belohnt, denn der Abschluss des Treffens fand im Hof des Hauses mit Rostern und Getränken statt – und zwar trocken!

Unsere Jahresausfahrt geht in die Tschechische Republik

Abschließend ein organisatorischer Hinweis: Der Verein führt am Samstag, dem 27. August,  seine traditionelle Ausfahrt durch, diesmal in die Tschechische Republik. Besichtigt werden das Kloster Tepla bei Marienbad und die Burg Becov. Der Unkostenbeitrag beträgt 47 Euro (Bus und Eintrittsgelder), die Anmeldung kann telefonisch erfolgen bei Holger Norden (03762 / 5053) oder Matthias Jahn (03762 / 47021).

Uwe Griebsch


Stammtisch zum Thema „Crimmitschau 1543“

Nach langer, Corona bedingter Pause  fand am Donnerstag, dem 21. April 2022, wieder ein reguläres Treffen des Heimatvereins statt. 18 Mitglieder und Gäste verfolgten aufmerksam den Vortrag unseres Vorsitzenden, Matthias Jahn, über Crimmitschau um 1543. Eine kleine private Anmerkung von mir: Als Fan des Mittelalters und seit vielen Jahren fachlich an dieser Epoche interessiert, freute ich mich schon im Voraus auf diesen Vortrag. Die Epoche um 1500 gilt als Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit.

Der Vortrag „Die Stadt und ihre Einwohner um 1543“ beleuchtete mit Grafiken, Texten und lebendigen Worten das Leben in Crimmitschau in dieser Epoche. Faszinierend, welche Details zusammengetragen wurden! Grundlage waren uralte Kirchenbücher, Chroniken und Stadtbücher, die es auch nach fast 500 Jahren noch ermöglichen, sich ein brauchbar realistisches Bild über die Stadt zu dieser Zeit zu verschaffen. So lässt sich relativ sicher belegen, dass es um 1500 weder Straßennahmen noch Hausnummern gegeben hat. Über diese Eigenheit konnte ich mit meinem Wissen über das Mittelalter Informationen beisteuern. Weiterhin wurde eine Reproduktion des vermutlich ältesten Bildes über Crimmitschau von 1724 gezeigt. Matthias Jahn errechnete über vergleichende Betrachtungen für die damalige Zeit eine Einwohneranzahl von ca. 800 bis 900 Menschen – „Crimmsche“ war also damals noch recht übersichtlich…  Nach dem Vortrag kam es zu einem lockeren, aber regen Austausch zum Thema.

Zum Schluss noch der Hinweis: An der Arbeit des Heimatvereins Interessierte können über den Menüpunkt „Kontakt“ auf unserer Internetseite Verbindung mit dem Verein aufnehmen.   

Uwe Griebsch


Die Vereinsarbeit beginnt wieder - mit einem positiven Ereignis

Am 18. Februar beging Bernd Eger, langjähriges, verdienstvolles Mitglied, als Obmann des Sahntalchores auch lange Jahre Mitglied im Vereinsvorstand, seinen 75. Geburtstag! Der Vorstand gratulierte recht herzlich, überbrachte die besten Wünsche und ein kleines Präsent. Wir wünschen Bernd Eger alles Gute, vor allem Gesundheit, und hoffen auch weiterhin auf seine tatkräftige und lustige Unterstützung von Vereinsfeiern und -veranstaltungen!

Bernd Eger 70

Liebe Mitglieder,

gerne denke ich an unsere Jubiläumsveranstaltung vom Oktober zurück. Gemeinsam haben wir mit Fotos und Erinnerungen auf die letzten Jahre und Jahrzehnte im Heimatverein zurückgeschaut. Mit Blick auf die Infektionszahlen damals und heute können wir sagen: Wir haben im Oktober alles richtig gemacht!

In diesen Tagen vor Weihnachten sehnen wir uns danach, Familie und Freunde zu treffen und Weihnachten 2021 wie früher zu feiern.

Eine Vereinsweihnachtsfeier wäre schön.

An dieser Feier könnten aber unsere ungeimpften Mitglieder nicht teilnehmen und vor dem Hintergrund der hohen Ansteckungsraten ist sie auch gar nicht mehr zu verantworten. Wir müssen also bis auf weiteres wieder unsere Vereinsaktivitäten einschränken.

Dafür wollen wir Sie im Frühjahr mit einer kleinen Exkursion und einem gemütlichen Beisammensein im Anschluss entschädigen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie trotz der düsteren Meldungen der vergangenen und kommenden Tage eine schöne Weihnachtszeit haben und gesund ins neue Jahr kommen!

Matthias Jahn im Namen des Vorstandes

Crimmitschau, den 4. Dezember 2021


Keine Weihnachtsfeiern, keine weiteren Veranstaltungen bis auf Weiteres!

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Heimatfreunde! Was sich in den letzten Tagen abzeichnete, ist nun traurige Gewissheit geworden: Nach der neuen Sächsischen Corona-Schutzverordnung (gültig von 22.11. bis 12.12.2021) werden alle Veranstaltungen untersagt. Das bedeutet, dass auch die Weihnachtsfeiern des Vereins und des Chores in diesem Jahr ausfallen werden. Das bedauern wir sehr. Wir haben aber bereits eine Ersatz-Veranstaltung "im Auge", die wir im Frühjahr durchführen werden, erste Planungen laufen bereits.

Wir hoffen, diese dann unter besseren Bedingungen durchführen zu können. Bis dahin wünschen wir allen Heimatfreunden alles Gute, vor allem Gesundheit, und auch schon einen friedvollen Advent, gesegnete Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!

Der Vorstand


Die Karthause - der letzte Stammtisch des Jahres

Kurz vor dem Corona bedingten erneuten Ende der Kultur- und damit auch der Vereinsarbeit gab es am 18. November noch einen Stammtisch der AG Heimatgeschichte des Heimatvereins. Heimatfreund Rudolf Neumerkel, auch Gründer und Mitglied des Heimatvereins Neukirchen, stellte seine Forschungen zum Kloster Karthause in Neukirchen vor. Das Kloster, das zwar seit der Reformation nicht mehr existiert, aber immer noch fester Bestandteil der Geschichte Neukirchens ist, würde nämlich im nächsten Jahr sein 800-jähriges Bestehen feiern. Seinen Vortrag hatte er mit zahlreichen Fotos illustriert. Vom Kloster selbst gibt es zwar keine authentischen Abbildungen, eine fiktive, der originalen Bausubstanz wahrscheinlich nachempfundene existiert aber als Teil des „Stammbaumes der Karthäuserklöster“, einem Tryptichon von 1510. Auf diesem Stammbaum sind alle Ordenshäuser des Karthäuserordens bildhaft dargestellt. Der Stammbaum befindet sich im Original im Deutschen Nationalmuseum Nürnberg (Abb.).

Karthause

Die meisten seiner Fotos zeigten die heute noch vorhandenen Reste der Klostermauer,  Gebäude des nachfolgenden Rittergutes aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Gebäude, die heute auf dem Gelände stehen, auf denen sich einst das Kloster befand. Anhand der Bilder konnten sich die Heimatfreunde eine gute Vorstellung von der Größe und Lage des Klosters machen.

Einen Text mit den historischen Fakten rund um das Kloster Karthause finden Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik „Neue Historie“.


Was von früher übrig geblieben ist, soll erhalten werden

Jahreshauptversammlung des Heimatvereins

Am 13. Oktober fand die Jahreshauptversammlung des Vereins statt, bei der ein neuer Vorstand gewählt und das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert wurde. Es gab natürlich ein Hygienekonzept, um die 3-G-Regel einhalten zu können, hatte der Verein sogar Corona-Schnelltests organisiert.

Der 2. Vorsitzende, Matthias Jahn, begrüßte zu Beginn alle Mitglieder und Gäste und erinnerte an die in den zurückliegenden drei Jahren verstorbenen Mitglieder. Unser erster, langjähriger und verdienstvoller Vorsitzender, Heinrich Otto, verstorben Ende letzten Jahres, wurde mit einem kurzen Film geehrt, in dem auch seine beiden Kompositionen, die Crimmitschau-Fanfare und das Crimmitschau-Lied, erklangen. Dabei wurde es sehr emotional, als die anwesenden Mitglieder „seines“ Sahntalchores den Text leise mitsangen.

Nach einem kurzen Rückblick auf die Arbeit des Vereins seit den letzten Wahlen 2018, den Matthias Jahn gab („Von 29 Monaten gab es 15 wegen Corona keine Veranstaltungen, die Weihnachtsfeier 2020 und die Ausfahrt 2021 mussten ausfallen. Trotzdem lief die Arbeit weiter, so fanden in diesem Jahr wieder Stammtische statt und die technische Ausstattung des Vereins wurde aufgerüstet“), kam die Wahl des neuen Vorstandes. Susann Quietzsch, Bernd Eger und Dr. Christian Richter stellten sich nicht wieder zur Wahl, ihnen dankte Matthias Jahn für ihre geleistete Arbeit. Die Wahl selber fiel dann recht kurz (und einstimmig) aus, da es für alle Ämter nur jeweils einen Kandidaten gab. Neuer 1. Vorsitzender ist Matthias Jahn, sein Stellvertreter Lutz Hanzig, Schatzmeister André Schröter und Schriftführer weiter Holger Norden. Als Beisitzer wurde Harald Rabe wiedergewählt, Revisoren sind Frau Dr. Anke Jahn und Günter Wyrwich.

Der neugewählte 1. Vorsitzende gab danach einen kurzen Ausblick auf die Schwerpunkte der künftigen Vereinsarbeit. Sowohl seine als auch die Aufgabe des Vereins brachte er in einem kurzen, griffigen Slogan unter: „Was von früher übrig geblieben ist, soll erhalten werden!“ Traditionelles werde weitergeführt (z.B. Stammtische, Ausfahrten und Weihnachtsfeier – die diesjährige kündigte er für den 3. Dezember an), man sei auch offen für Neues („besonders für neue, junge Mitglieder“) und die Zusammenarbeit mit dem Förderverein Textilmuseum solle vertieft werden.

Nach einer kurzen Pause und einem kleinen Imbiss begann der 2. Teil der Veranstaltung. In kleinem Rahmen wurde das Jubiläum „30 Jahre Heimatverein“ gefeiert. Mitglieder und Gäste stießen mit einem Glas Sekt darauf an. Oberbürgermeister André Raphael, selbst Mitglied im Verein, würdigte die Arbeit des Vereins seit seiner Gründung und seine Bedeutung für das kulturelle Leben der Stadt. Drei verdienstvolle Mitglieder wurden für ihre Arbeit in den zurückliegenden Jahren geehrt: Ursel Otto für ihren unermüdlichen Einsatz „hinter den Kulissen“ des Vereins und dafür, dass sie ihrem Mann für seine Arbeit als Vorsitzender stets „den Rücken frei gehalten hat“. Dr. Hans-Jürgen Beier, der als Vertreter des Museumsvereins Werdau zu den Gästen gehörte, für seine Arbeit bei der Organisation der Ausfahrten des Vereins, und Lutz Hanzig als letztes im Verein verbliebenes Gründungsmitglied und für seinen Einsatz bei der Außendarstellung des Vereins.

Lutz Hanzig bestritt dann auch den letzten Teil des Abends – auf kurzweilige und amüsante Art führte er mit einem Lichtbildervortrag noch einmal durch 30 Jahre Vereinsgeschichte. Darin spielten nicht nur die zahlreichen Verdienste des Vereins eine Rolle, auch der Spaß kam dabei nicht zu kurz. Viele Mitglieder trugen mit dazu bei, indem sie ihre eigenen Erinnerungen zu den Bildern einbrachten. „Alles in allem eine gelungene Veranstaltung“ war die einhellige Meinung der Anwesenden, die Hoffnung für die Zukunft des Vereins mache.

Der neue Vorstand möchte sich noch einmal bei Allen bedanken, die tatkräftigen Anteil an der Durchführung der Jahreshauptversammlung hatten.

Der neue Vorstand
Der neue Vorstand: Holger Norden, Matthias Jahn, Lutz Hanzig und André Schröter

Arbeitsgruppe Heimatgeschichte nimmt Arbeit wieder auf

Anfang Juli fand nach langer Zeit das erste Treffen der Arbeitsgruppe Heimatgeschichte im Jahr 2021 statt.

Zu Beginn wurde des verstorbenen Vorsitzenden Heinrich Otto mit einer Videodokumentation gedacht. Sein Tod stellt für den Verein einen großen Verlust, menschlich und fachlich, dar. Wir werden sein Werk in Ehren fortsetzen!

Als Gast wurde Günter Ebersbach begrüßt, dem für seine interessanten Ausführungen gedankt sei!

Ein Thema des Treffens war das Bleiglasfensters der Kapelle von Schloss Schweinsburg, das lange Zeit es als verschollen galt. Nach umfangreichen Recherchen konnte es im Fundus der Städtischen Sammlungen wiedergefunden werden.

Außerdem wurde anhand von Bildmaterial, welches Holm Schädel zeigte, die Historie des ehemaligen Turnvereins Wahlen, der einen eigenen Sportplatz zwischen Neukirchen und Rudelswalde besaß (der noch heute existiert), dargestellt, soweit das noch möglich war.

Weiterhin gelang es den Standort der Gärtnerei Wilhelm Stolles recht genau zu lokalisieren. Anhand verschiedener Fotodokumente kamen die Heimatfreunde zum Schluss, dass es sich um die spätere Gärtnerei Kämpfe handeln muss.

Wilhelm Stolle, gebürtiger Frankenhausener, war zusammen mit Julius Motteler im Jahre 1870 Herausgeber der ersten sozialdemokratischen Tageszeitung Deutschlands, des „Crimmitschauer Bürger- und Bauernfreund“.

Das Vereinsmitglied Rudolf Neumerkel brachte Vorschläge für Themen kommender Arbeitsgruppentreffen ein.

Beschlossen wurde auch, den Kontakt zu den befreundeten Vereinen wieder aufzunehmen bzw. zu erweitern.

Verein bittet um Unterstützung aus der Bevölkerung!

Ein heiß diskutiertes Thema des Abends war die Farbigkeit des Crimmitschauer Stadtwappens, die in der langen Zeit des Bestehens der Stadt mehrfach wechselte, z.B. zwischen Rot und Grün. Deshalb sucht der Heimatverein Dokumente oder Bildmaterial zur Farbgestaltung des Wappens von Crimmitschau aus der Zeit von vor 1896. Wir sind für jeden Hinweis dankbar! Kontaktmöglichkeit: über die Homepage.

Mit diesem Treffen verabschiedet sich der Verein in die Sommerpause.

Uwe Griebsch


Liebe Heimatfreunde und Freunde des Heimatvereins! Wir haben eine neue Adresse!

Die Postanschrift des Heimatvereins ist ab sofort Leipziger Straße 125, 08451 Crimmitschau (das ist die Adresse der Tuchfabrik Gebr. Pfau)

Halten Sie uns die Treue und bleiben Sie schön negativ!

Der Vorstand


In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem Vorsitzenden, Herrn

Heinrich Otto

Träger der David-Friedrich-Oehler-Medaille

geboren am 3. Februar 1937, gestorben am 29. Dezember 2020.

Heinrich Otto war ein ausgewiesener Kenner unserer Stadtgeschichte, ebenso ein Musikfreund und jemand, der auf andere Menschen zugehen und sie begeistern konnte.

Ihm gelang es, unter dem Dach des Vereins nicht nur geschichtlich Interessierte zu versammeln, sondern auch eine Gruppe von Münzfreunden sowie die sangesfreudigen Mitglieder des Sahntalchores. Fast 30 Jahre hat er den Verein gleitet!

Durch seine Vorträge zur Stadtgeschichte und die zahlreichen Auftritte des Sahntalchores  bereicherte Heinrich Otto das kulturelle Leben der Stadt.

Er komponierte ein Crimmitschau-Lied, einen Festmarsch, eine Festfanfanfahre und arrangierte Lieder für das Glockenspiel im Rathausturm.

Aus Verbundenheit zu seiner Heimat setzte er sich für die  die Erhaltung von Sachzeugnissen aus der Vergangenheit ein. Auf seine Initiative hin wurde 1997 der Fundus des Städtischen Museums nicht aufgelöst, sondern in Gebäuden der Tuchfabrik Gebr. Pfau gelagert und dort unter seiner Leitung betreut. Daraus entstand eine Ausstellung zur Heimatgeschichte (2009-2019). 2013/14 war Heinrich Otto Mitautor der zweibändigen Stadtchronik. Zuletzt erwirkte er die Erhaltung des großen Sandstein-Emblems der Firma Kettling und Braun und deren Aufstellung auf dem Gelände der Tuchfabrik.

Gute Beziehungen zu anderen Vereinen waren ihm wichtig. So pflegte Heinrich Otto vor allem Kontakte zu den Heimatvereinen von Werdau und Neukirchen sowie zum Förderverein des Textilmuseums, aber auch zu anderen Chören und zu Vertretern der Partnerstädte.

2008 wurde er für sein umfangreiches, langjähriges und ehrenamtliches  Engagement als dritter Crimmitschauer mit der David-Friedrich-Oehler-Medaille geehrt.

Wir werden unser Wirken in seinem Sinne fortsetzen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Vorstand im Namen aller Mitglieder


Ein Besuch der St. Johanniskirche Crimmitschau

Am 1. Oktober 2020 besuchte die Arbeitsgruppe Heimatgeschichte des Heimatvereins Crimmitschau die St. Johanniskirche.

Die Führung wurde geleitet von Frau Pfarrerin Suarez und Herrn Pfarrer Suarez, die sich trotz eines vollen Terminkalenders die Zeit genommen hatten, uns fast zwei Stunden durch die Gewölbe der Kirche zu führen. Wer von uns glaubte, schon ein umfangreiches Wissen zur St. Johanneskirche zu besitzen, wurde eines Besseren belehrt – unser Pfarrerehepaar zeigte uns nicht nur durch faktisch jeden Raum der Kirche, wir bekamen auch eindrucksvolle Details vermittelt. An dieser Stelle bereits ein großes Dankeschön an das Pfarrerehepaar für ihren Einsatz!

Alle Details hier aufzuführen, würde den Rahmen dieses Berichtes deutlich überschreiten. Ein paar Eckdaten sollten aber eingeflochten werden: Baubeginn von St. Johannis war am 5. Oktober 1908, die Grundsteinlegung erfolgt wenig später am 22. Oktober. Bereits am 2. Advent 1910 wurde die Kirche geweiht, eine beeindruckend kurze Bauzeit! Direkt am Anschluss (sowohl örtlich als auch zeitlich) wurde das Pfarrhaus errichtet. Sowohl Kirche als auch Pfarrhaus sind komplett unterkellert, diese imposanten Kellerräume konnten wir gleichfalls besichtigen. Es ist schon erstaunlich, in diesen Kellerräumen zu stehen, wissend, darauf steht eine nicht gerade kleine Kirche. Die Statik stimmt offenbar, immerhin steht sie gut 110 Jahre stabil auf einem scheinbar recht schmalen Mauerwerk. Der Blick vom Turm, es war bestes Wetter, über Crimmitschau sollte im Rahmen von Führungen öfters möglich sein. In 46 m Höhe ist eine erhabene Sicht über die Stadt möglich – super für Fotos. Wer wollte konnte noch einige Meter höher steigen und sich einen tieferen Einblick in die Architektur des Turmes verschaffen. Die originalen Glocken der Kirche ereilte das Schicksaal fast aller Glocken, sie wurden für einen wahnsinnigen Krieg eingeschmolzen. 1919 erfolgte dann die Montage von 4 Glocken aus Stahl, die Materialwahl war auch den Folgen des Krieges geschuldet. Leider ist die gesamte Konstruktion des Glockenstuhles, gleichfalls aus Stahl, nicht der Statik des Gebäudes zugetan, es zeigen sich erste Risse im Mauerwerk des Turmes.

Blick vom Turm

Fortgang fand die Führung auf der Empore, wo eine Orgel der Gebrüder Jehmlich aus Dresden steht. Unser Vereinsvorsitzender, Herr Otto, gab ein kurzes Zeugnis sowohl vom Klang der Orgel als auch von seiner Fähigkeit, diese wohltuend zum Klingen bringen zu können. Das ist eine beachtliche Leistung, viele Menschen, ich gehöre dazu, wissen nicht einmal Sinn und Zweck der unzähligen Bedienelemente zu benennen.

Im Kirchenschiff erfolgten durch Frau Pfarrerin Suarez weitere Ausführungen, so zu den Figuren, die die Kanzel tragen - Textilarbeiterinnen, sehr ungewöhnlich für eine Kirche, aber eine Referenz an die Bürger der Stadt. Den Abschluss bildete die Besichtigung des Pfarrhauses, das für verschiedene Zwecke (Christenlehre, Seelsorge, Vorträge, Winterkirche) genutzt wird.

Mit einem Dank Herrn Ottos an das Pfarrerehepaar endete die Führung. Einen Dank auch an unser Mitglied Holm Schädel, welcher die Führung fotografisch dokumentierte.

Uwe Griebsch im Oktober 2020

Anmerkung: Hier finden Sie eine Fotostrecke zur Johanniskirche.


Jubilare geehrt

Im September und Oktober begingen zwei verdienstvolle Mitglieder des Vereins ihren 80. Geburtstag – Thomas Hänsel und Klaus Zietzsch (Foto). Beide gehören der Arbeitsgruppe Numismatik an. Verein und Vorstand gratulieren recht herzlich!

Klaus Zietzsch


200 000 Jahre in 12 Stunden

Die 2020er Ausfahrt des Heimatvereins                                                                  von Matthias Jahn

Er lebte vor rund 200 000 Jahren, der Europäische Waldelefant (auch: Eurasischer Altelefant) und war größer als heutige Elefanten. Seine Überreste wurden 1986 am heutigen Geiseltalsee (Sachsen-Anhalt) entdeckt. In einer Dauerausstellung in Pfännerhall bei Braunsbedra besichtigten die etwa 40 Teilnehmer der diesjährigen Vereinsausfahrt am 5. September die Rekonstruktion dieses imposanten Kolosses. Heimatfreunde aus Werdau und Crimmitschau waren diesmal gemeinsam unterwegs.